Saas Fee – Vielen von uns ist noch der Horrorsturz des eidgenössischen Skirennläufers Marc Gisin in Gröden in Erinnerung. Er leidet noch an den Nachwirkungen des Sturzes. Obwohl die 16 Brüche am Rippenbogen und die Verletzungen an Lunge und Hüfte verheilt sind, macht der Kopf (noch) nicht mit.
Der 31-jährige Swiss-Ski-Athlet hat bei den letzten Trainingseinheiten in Zermatt viel Zeit auf seine Mannschaftskollegen verloren. Obwohl die physischen Werte gut sind, kann er auf den Brettern nicht ans Limit gehen. Der 198 cm große Modellathlet geht davon aus, dass sein Unterbewusstsein einige Bewegungen blockiert. Und diese Bewegungen sind essentiell, wenn es darum geht, schnell zu sein.
Die Lage ist nicht einfach für den Schweizer. In der Vergangenheit gab es vermehrt Stürze, aber die gegenwärtige Situation ist für Gisin neu. Natürlich will er beim Saisonbeginn in Lake Louise Ende November an den Start gehen. Aber er weiß, dass er nichts mit Gewalt erreichen kann. Ein Rennstart Beim Ski Weltcup Speedauftakt in Kanada macht nur Sinn, wenn er angriffslustig sein kann und von sich selbst überzeugt ist.
Es ist also eine mentale Sache. Gisin weiß derzeit nicht, wie man das eigene Unterbewusstsein austricksen kann. Viele Trainingskilometer wie nächste Woche in Saas-Fee können helfen. Und insgeheim hofft der Eidgenosse, dass er seiner inneren Blockade ein Schnippchen schlägt und ihr eines Tages davonfahren kann. Zu wünschen wäre es ihm.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.blick.ch