Radenthein – Der österreichische Skirennläufer Marco Schwarz, der bei der Weltmeisterschaft in Åre drei Medaillen gewonnen hat, ist für seine Bodenständigkeit bekannt. Ihm lässt der Hype rund um die Frage, ob er nun der Nachfolger seines mittlerweile zurückgetretenen Teamkollegen Marcel Hirscher im Ski Weltcup ist oder nicht, kalt. Der Kärntner geht dabei seine eigenen Wege und betont bewusst, dass er nur seine eigenen Fußstapfen hinterlässt und nicht mit dem Salzburger verglichen werden möchte.
Trotzdem sieht Schwarz es als ein Kompliment an, wenn man als Nachfolger Hirschers bezeichnet wird. Ohne Zweifel war der Salzburger der Beste seiner Zunft. Doch der Kärntner, der sich gerade von einem Kreuz- und Innenbandriss, den er sich beim Kombi-Super-G in Bulgarien zuzog erholt und zuversichtlich nach vorne schaut, kämpft sich noch zurück. Dass natürlich die skiverrückte Sportnation Österreich auf ihn schaut, macht ihn ein bisschen stolz.
Schwarz weiß, dass der Druck höher geworden ist. Trotzdem hält er den Ball flach. Er möchte gut in den Winter starten. Dann kann man sehen, wohin die Reise führt. Ferner meint der Skirennläufer, dass man einen Sieg im Gesamtweltcup nicht planen kann. Der 24-Jährige verfolgt dieses Ziel im Hinterkopf, doch er will primär dort anschließen, wo er vor seiner Knieverletzung in Bulgarien aufgehört hat.
Der Österreicher ist selbstbewusst und durch seine Verletzung gereift. In Bezug auf das Körpergespür hat er viel dazugelernt. Krafttrainings- und Therapieeinheiten wechseln sich ab. Im August konnte er erstmals in der Schweiz trainieren. Alles in allem fühlt es sich gut an; der Athlet ist schmerzfrei. Ob er jedoch bereits in Sölden sein Comeback feiert, weiß er zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. Schwarz will den Kopf entscheiden lassen. So oder so wird es eine lange Saison mit vielen Rennen. Der 24-Jährige will bei den technischen Disziplinen Slalom und Riesentorlauf und auch bei den Kombinationen an den Start gehen.
Das Hauptaugenmerk von Schwarz liegt auf den technischen Disziplinen. Sollten die Speedtrainings gut verlaufen, ist die Kombination in Bormio ein Fixtermin. Zuerst will er jedoch sehen, wie es um ihn bestellt ist und wie der Winter verläuft. Er weiß jedoch, dass der Januar ein harter Monat ist. Der Kärntner hört auf seinen Körper und will dabei seinen eigenen Weg gehen. Und wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: laola1.at