Berg im Drautal – Seit acht Monaten steht der Kärntner Marko Pfeifer den ÖSV-Herren als Rennsportleiter vor. Er besticht durch seinen Teamgeist und seine Harmonie. Darüber hinaus ist er ein Familienmensch, der gerne mit seiner Harley Touren unternimmt. Nicht alle wissen, dass er selbst ein aktiver Skirennläufer war und zu jener Zeit wie Christian Mayer, Fritz Strobl und Werner Franz unterwegs war. Doch anstatt erfolgreich im Weltcup zu sein, wurde er im Alter von 19 Jahren vom Verletzungspech verfolgt. Nach einer kurzen Phase der Resignation und dem Wissen rund um die fehlende finanzielle Unterstützung spulte er die Trainerausbildung ab. So leistete er wertvolle Nachwuchsarbeit, ehe die Schweden einen Herren-Technikcoach suchten. Der Rest ist bekannt. Im März 2022 übernahm er das Zepter des ÖSV-Rennsportleiters von Andreas Puelacher.
Wenn Pfeifer daheim ist, betont er, dass seine Frau Katrin die Chefin ist. Der 48-Jährige berichtet davon, dass seine Gattin mit den zwei Söhnen „den Laden schmeißt“. Die Familie gibt im Halt und Kraft; so ist es keineswegs falsch, den Kärntner als Familienmensch zu bezeichnen. Außerdem ist auch abseits der Skipiste gut und gerne sportlich unterwegs. Wandern, Radfahren, Fußball spielen… der ÖSV-Rennsportleiter der Herren weiß, dass ohne Action das Leben fad ist. Auch dreht er mit seiner Harley Davidson seine Runden rund um den Weißensee. Ohne Zweifel genießt der Sportfunktionär sein Leben im Hier und Jetzt.
Wenn man ihn auf das Erbe Puelachers anspricht, gibt er gleich zu verstehen, dass dieses arbeitsintensiv ist. Mehr noch: Es war ihm wichtig, die Gruppen einzuteilen und viel in den Europacup zu investieren. Dass sowohl die Budgeterstellung als auch die Bürokratie nicht fehlen dürfen, liegt auf der Hand. Es wird ihm aufgrund der abwechslungsreichen Tätigkeiten niemals langweilig. Isolierte Gruppen sind ihm ein Gräuel; so ist es dem Kärntner wichtig, dass die Nachwuchsathleten sich von den Etablierten etwas abschauen und folgerichtig profitieren können.
Weil momentan der Schnee Mangelware ist, muss man flexibel sein und improvisieren. Diese Herausforderung wurde vom einstigen ÖSV-Slalomtrainer perfekt gemeistert. Seine über 20 Jahre lang andauernde Erfahrung hilft ihm dabei, immer am Puls der Zeit zu sein und keineswegs den Überblick zu verlieren. Er stellt sich ferner in den Dienst der Mannschaft, analysiert scharf und freut sich, wenn die Stimmung im Kollektiv harmonisch ist.
So ist es ihm ein Anliegen, dass alle zusammenhalten, wenn man etwas erreichen will. Der Mensch steht im Vordergrund, und auch wenn Pfeifer ab und zu auf den Tisch haut, ist der Mannschaftsgeist das Um und Auf. Die Erfahrung als Trainer in Schweden und Österreich haben den Kärntner geprägt. Die Menschenkenntnis ist ein gutes Zeichen, wenn es darum geht, die Stärken und Schwächen des Einzelnen herauszufiltern. Kurzum: Der 48-Jährige geht konsequent seinen Weg und hat nie vergessen, Mensch zu bleiben. Gerade dieser Charakterzug macht ihn zu einem beliebten Vertreter seiner Zunft.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kleinezeitung.at
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