Levi – Wenn wir uns das Starterfeld der Damen, die am bevorstehenden Wochenende sowohl am Samstag als auch am Sonntag einen Slalom in Levi bestreiten, auf deutsche Mädels durchforsten, erkennen wir, dass die Leidenszeit von Marlene Schmotz zu Ende ist. Die DSV-Athletin aus Fischbachau war nach ihrem Kreuzband- und Innenbandriss, den sie sich zu Beginn des Jahres in der kroatischen Hauptstadt Zagreb/Agram zugezogen hatte, lange außer Gefecht und will wieder aus dem Vollen schöpfen. Ihr macht das Rennfahren Spaß, und sie gibt unverhohlen zu, dass sich am Start ein wenig Nervosität in ihr breitmachen wird. Dennoch überwiegt die Freude, die nach eigenen Angaben fast schon bei 100 Prozent Leistungskapazität angelangt ist.
Neben der 26-jährigen routinierten Skirennläuferin werden wir Marina Wallner, Martina Ostler, Lena Dürr, Jessica Hilzinger und Andrea Filser sehen. Als Debütantin im schwarz-rot-goldenen Team scheint Luisa Mangold auf. Trainer Jürgen Graller geht davon aus, dass das Quartett, bestehend aus Dürr, Schmotz, Hilzinger und Wallner den Ton angeben wird und das Zeug dazu hat, in der erweiterten Weltspitze mitzufahren und ihr demzufolge auch anzugehören.
Zu Dürr ist zu sagen, dass ihr der Black Levi-Hang gefällt und sie mit den Bedingungen, die dort herrschen, gut zurechtkommt. Vor drei Jahren raste sie mit Position sechs zu ihrem zweitbesten Weltcupeinzelresultat ihrer Laufbahn. Die 29-Jährige verliert keinen Gedanken an das schlechte Ergebnis von Sölden. Sie verweist darauf, dass ihr der Torlauf immer schon besser lag und dass sie nach dem Karriere-Ende von Viktoria Rebensburg und dank einer guten Startnummer natürlich das neue DSV-Aushängeschild werden möchte.
Bundestrainer Jürgen Graller betont, dass der Umbruch stattfinden muss. Die Mannschaft, die bereits zu Europacupzeiten geformt wurde, will präsent sein. Zudem will man den jungen Skirennläuferinnen in der Mannschaft die Möglichkeit geben, sich zu beweisen. Dürr, Schmotz, Hilzinger und die derzeit verletzte und hoffentlich bald genesene Martina Willibald sollen regelmäßig unter die besten 15 fahren. Hinsichtlich der Corona-Pandemie will man die erforderlichen Hygienemaßnahmen einhalten, indem man einen Mund- und Nasenschutz trägt und den angegebenen Abstand einhält. Das ist nicht nur im realen Leben, sondern auch im Training so. Alle reisen von Zürich aus an; man wählt nur Charterflüge. Dass diese Prozesskoordination so einiges abverlangt, ist für Graller klar. Aber trotz aller Umstände soll und muss der Sport im Vordergrund und Fokus des Interesses liegen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andeas Raffeiner
Quellen: br.de, sportschau.de