Jasná – Auch wenn sie beim Heim-WM-Riesenslalom in Cortina d’Ampezzo mit Platz 13 enttäuschte, kann man sagen, dass der Ski Weltcup Winter jener der azurblauen Skirennläuferin Marta Bassino war. Die Italienerin gewann in dieser Saison die Riesenslaloms in Sölden, Courchevel und beide Rennen in Kranjska Gora.
Die seit zehn Tagen 25 Jahre alte Athletin sicherte sich in souveräner Manier bereits vorzeitig den Gewinn der kleinen Kristallkugel. Beim Saisonfinale in der Lenzerheide ist sie nicht mehr einzuholen, und sie freut sich jetzt schon, wenn sie in der Schweiz die begehrte Trophäe in die Höhe stemmen kann und in die Fußstapfen ihrer Teamkollegin Federica Brignone tritt.
Für die Junioren-Riesenslalom-Weltmeisterin des Jahres 2014 ist es ein guter Winter. Sie holte sich im Parallelbewerb im Rahmen der Ski-Welttitelkämpfe in den bellunesischen Dolomiten zeitgleich mit der Österreicherin Katharina Liensberger den ersten Platz. Bassino gehört wie Sofia Goggia und Brignone zur Elitegruppe im italienischen Damenteam.
Auch in anderen Disziplinen kann sie ihre fahrerische Klasse unter Beweis stellen. Sie ist eine Skirennläuferin mit einem kleinen und schlanken Körperbau und besticht durch einen sanften Stil, der sich zu Kontinuität im Bewegungsablauf, eine breite Stützbasis und die Fertigkeit auszeichnet, auch während der Kurve ein hohes Tempo aufrechtzuerhalten.
Bassino kann ihr Talent besonders auf technisch anspruchsvollen Strecken ausspielen. Sie hat sich die kleine Kristallkugel mehr als nur verdient, selbst wenn ein weltmeisterliches Edelmetall in ihrer Paradedisziplin die Piemontkirsche auf der Sahnetorte gewesen wäre. Dass sie just aus dem Piemont kommt, ist hier nur Zufall und keine Anspielung auf das leckere Steinobst. Wir freuen uns bereits schon auf die nächsten Saisonen, in denen Bassino eine tonangebende Figur abliefern wird.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner