Val d’Isère – Der Schweizer Mauro Caviezel, der lange aufgrund einer Verletzung außer Gefecht war, feierte mit seinem Erfolg beim heutigen Super-G im französischen Val d’Isère ein Comeback wie aus dem Bilderbuch. Der Norweger Adrian Smiseth Sejersted als Zweiter und der Österreicher Christian Walder als Dritter kletterten ebenfalls auf das Podest.
Mauro Caviezel: „Mich hat das Thema, dass ich die Super-G-Kugel ohne Sieg gewonnen habe, nicht viel beschäftigt. Es geht um Hundertstel, ich habe immer alles gegeben. Aber wenn es jetzt mit dem Sieg aufgeht, ist es ein Traum und umso schöner. Es ist unglaublich und ich bin unheimlich dankbar, allen die mir geholfen haben nach meinen Achillessehnenriss wieder so zurückzukommen.“
Adrian Smiseth Sejersted: „Meine Nummer war gut, ein bisschen Glück war auch dabei. Ich bin sehr glücklich. Es sind viele Emotionen bei mir. Viele haben an diesem Traum gearbeitet, der heute für mich wahrgeworden ist.“
Christian Walder: „Ich wollte heute einfach Gas geben. Ich war so zornig auf mich selber, weil ich gestern in der Abfahrts-Quali so einen „Scheiß“ gefahren bin. Ich wollte einfach zeigen, was ich kann. Ich hab gewusst, dass die Startnummer 8 perfekt ist. Ich hab mir gesagt, gib einfach Vollgas. Vor mir sind die drei Besten gefahren; als ich abgeschwungen habe, hab ich schon gewusst, ein Top 10 Platz geht sich aus. “
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Caviezel ging mit der Startnummer 5 ins Rennen; für seinen Triumph benötigte er eine Zeit von 1.01,34 Minuten. Sejersted riss als Zweiter einen Rückstand von einer Zehntelsekunde auf. Walder war um 54 Hundertstelsekunden langsamer als der siegreiche Eidgenosse.
Der US-Amerikaner Travis Ganong (+0,76) schwang als Vierter ab. Der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr war eine winzige Hundertstelsekunde langsamer als Ganong und musste sich am Ende mit dem fünften Rang begnügen. Der Norweger Kjetil Jansrud (+0,82) beendete den heutigen Super-G in Frankreich auf Position sechs. Bester Hausherr wurde Alexis Pinturault (+0,86), der sich auf Platz sieben einreihte.
Vincent Kriechmayr: „Der Fehler war an einer ungünstigen Stelle, da nimmst du das Tempo nicht mit. Blöder Fehler, darf nicht passieren. Der Rest war ganz gut. Die Sicht war für mich kein Problem. Bei so einem kurzen Super-G darfst du dir einfach keine Fehler erlauben.“
Der erfahrene Südtiroler Christof Innerhofer teilte sich mit dem Deutschen Andreas Sander (+je 0,88) den achten Platz. Und da es keinen Neunten gab, musste Beat Feuz, ein weiter Swiss-Ski-Vertreter, mit Rang zehn zufrieden sein. Sein Rückstand auf seinen erfolgreichen Mannschaftskollegen betrug 91 Hundertstelsekunden. Die ÖSV-Vertreter Matthias Mayer (+0,97) und Max Franz (+1,06) schwangen auf den Plätzen elf und 14 ab.
Matthias Mayer: „Es war heute nicht optimal. Ich hatte oben gleich einen Innenskifehler und musste sehr kämpfen, dass ich im Rennen bleibe. Aber dann noch ein Fehler. Unten habe ich die Zeit noch relativ gut gehalten.“
Marco Odermatt (+1,01), der mit der Startnummer 1 ins Rennen ging, klassierte sich auf Rang 13. Dadurch verlor das Schweizer Talent die Führung in der Gesamtwertung an Pinturault. Dominik Paris, seines Zeichens wieder komplett gesund und Super-G-Weltmeister aus dem Jahre 2017, beendete seinen Tag auf Platz 17; der Rückstand des Südtirolers auf Mauro Caviezel betrug 1,12 Sekunden. Pepi Ferstl (+1,16), ein Mannschaftskollege von Sander, reihte sich auf Position 18 ein.
Der Eidgenosse Urs Kryenbühl (+1,22) schwang, mit der Startnummer 34 gestartet, auf Position 20 ab. Seine Landsleute Stefan Rogentin (23.; +1,43) und Gino Caviezel (25.; +1,60) landeten genauso wie die ÖSV-Herren Hannes Reichelt (24.; +1,48) und Christoph Krenn (26.; +1,60) nicht unter den besten 20 der Rangliste.
Hannes Reichelt: „Die Sicht ist für mich das ausschlaggebende, da tue ich mich im Moment noch schwer. Da habe ich an einigen Stellen eher taktisch gefahren, das passiert nicht, wenn man genügend Sicherheit hat. So wie der Vinz sagt, dass die Sicht kein Problem war, das kann ich nicht sagen.“
Überschattet wurde der heutige Super-G vom Sturz des jungen Südtirolers Alexander Prast. Der Athlet aus Bozen verlor den Helm und zog sich wohl eine Knieverletzung zu. Wir hoffen das Beste und werden Sie selbstredend über den Gesundheitszustand des Skirennfahrers informieren.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Stand nach 38 Rennläufern