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Mirjam Puchner im Skiweltcup.TV-Interview: „Gesundheit spielt eine wichtige Rolle!“

Mirjam Puchner im Skiweltcup.TV-Interview: „Gesundheit spielt eine wichtige Rolle!“ (Foto: Mirjam Puchner / privat)
Mirjam Puchner im Skiweltcup.TV-Interview: „Gesundheit spielt eine wichtige Rolle!“ (Foto: Mirjam Puchner / privat)

St. Johann in Pongau – Die österreichische Skirennläuferin Mirjam „Miri“ Puchner gibt nie auf. Nach einem schweren Sturz im WM-Abfahrtstraining von St. Moritz 2017 musste sich dreimal operieren. Trotzdem schaut sie zuversichtlich nach vorne. Im Interview berichtet sie über die Zeit danach, ihr Comeback auf den Skiern und ihre Ziele.

Skiweltcup.TV: Miri, vielen ist noch dein schwerer Trainingssturz in St. Moritz 2017 vor der WM-Abfahrt in Erinnerung. Nicht nur mir ist das Herz stehen geblieben. Im Laufe der Zeit musstest du dich dreimal leider schon unters Messer begeben. Daher die berechtigte Einstiegsfrage: Wie geht es dir heute?

Mirjam Puchner: Ja, mittlerweile sind doch schon 15 Monate vergangen, und ich habe auch drei Operationen hinter mir. Momentan geht es mir richtig gut. Seit der letzten Operation habe ich große Fortschritte gemacht und bin zurzeit auch schmerzfrei. Nach der Operation konnte ich einen guten Reha-Aufbau machen, das Konditionstraining stetig steigern und auch wieder auf den Skiern stehen.

Viele Athletinnen kamen nach schweren Verletzungen wieder zurück. Ein Stehaufweibchen ist ohne Zweifel Lindsey Vonn! Muss man so verbissen ehrgeizig sein, um seinen Körper so zu quälen, oder muss die Freude am Sport und an der Gemeinschaft nach wie vor an erster Stelle stehen?

An erster Stelle steht sicher die Freude am Sport. Aber um wieder zur Topform zurückzukehren, gehört selbstverständlich ein Ehrgeiz dazu. Durch Verletzungen lernt man seinen Körper anders und besser kennen, und auch das Geduldig sein und bleiben spielt eine wesentliche Rolle.

Mirjam Puchner: „An erster Stelle steht sicher die Freude am Sport. “ (Foto: Mirjam Puchner / privat)

Und trotzdem stehen die physischen Schäden im Zentrum einer Verletzung. Was passiert auf der psychischen Ebene? Gab es bei dir Momente des Aufgebens, der Wut, der Resignation?

Die letzten 15 Monate waren sicher sowohl physisch als auch psychisch eine Herausforderung. Die Verletzung zu akzeptieren, sich über Fortschritte freuen, Rückschläge und immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen, stellen dich vor eine große Herausforderung. Momente des Aufgebens hatte ich nicht, denn ich habe die Situation angenommen und wollte sofort die Herausforderung annehmen. Selbstverständlich läuft nicht jeder Tag zu 100% gut, aber solche Tage machen einen stärker.

Wann dürfen wir mit dir wieder mit einem Einsatz auf den Brettern spekulieren? Und warum ist die „Politik der kleinen Schritte“ in deinem Fall keinesfalls die falsche Option?

Ich konnte ja bis in den Frühling noch gut auf Schnee trainieren und einen guten Riesentorlaufblock absolvieren. Auch auf den Super-G-Skiern stand ich zwei Tage, leider jedoch erst am Ende des Winters. Ich freue mich schon auf den Herbst. Zudem habe ich bereits nach der Verletzung immer in kleinen Schritten gedacht, denn zu große Ziele zu setzen wäre in dieser Zeit schwer gewesen. Zu planen mit einer Verletzung ist sowieso sehr schwierig, weil man doch häufig auf Reize sehr unterschiedlich reagiert.

Was wünscht du dir für die bevorstehende WM-Saison 2018/19, skirennfahrerisch und privat?

Für die nächsten eineinhalb Wochen steht noch die Polizeischule am Programm, im Juni werde ich meine Bachelorprüfung für mein BWL-Studium absolvieren, und bis dahin und danach wird hart im Konditionsbereich gearbeitet. Mein Ziel ist es, wieder schmerzfrei an Wettkämpfen teilnehmen zu können und auf meine Leistungsfähigkeit hinzuarbeiten, wo ich vor meiner Verletzung war. Gesundheit spielt natürlich eine wesentliche Rolle.

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

Miri Puchner: „Ich freue mich schon auf den Herbst.“ (Foto: Walter Schmid / Skiweltcup.TV)
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