Mit der anstehenden Weltcup-Saison im alpinen Skisport treten neue Regelungen in Kraft, die bei vielen für Unruhe sorgen. Ab Ende Oktober, wenn traditionell in Sölden die ersten Rennen stattfinden, ist der Einsatz von fluorhaltigen Wachsen durch den Weltverband FIS untersagt, da sie der Umwelt schaden. Diese Entscheidung stößt jedoch nicht nur auf Zustimmung, sondern ruft bei den Akteuren im Skisport auch Bedenken hervor.
Ein spezielles Gerät wurde entwickelt, um nach jedem Rennen die Ski auf Fluorverbindungen zu prüfen. Bei einem Grenzwertüberschreiten droht den Sportlern eine Disqualifikation. Die Hauptsorge unter den Experten: Bei einigen Tests wurden selbst brandneue, nicht gewachste Ski positiv getestet.
Tom Stauffer, der Cheftrainer aus der Schweiz, äußerte Bedenken bezüglich der Genauigkeit dieser Tests. Nach Gesprächen mit Branchenvertretern befürchtet er, dass Messfehler zu ungerechtfertigten Disqualifikationen führen könnten.
Zusätzliche Sorgen bereitet die Möglichkeit von Sabotageakten durch Wettbewerber. Beni Matti, Rennleiter von Stöckli und Ski-Ausrüster des Gesamtweltcupsiegers Marco Odermatt, warnt davor, dass, wenn ein Skifahrer mit fluorhaltigem Ski ein Rennen startet, nachfolgende Athleten über seine Spur fahren könnten und so Fluorrückstände abbekommen, was zu ihrer Disqualifikation führen würde. Darüber hinaus könnte das Testgerät auch auf andere Substanzen reagieren, wie z. B. Emulsionen, die beim Umschleifen dem Kühlwasser beigemischt werden. Mehrere Teams teilen sich oft einen Wachscontainer, was laut Matti das Risiko erhöht, dass jemand vorsätzlich Fluor auf die Ski eines Konkurrenten aufträgt.
Quelle: Eurosport.de
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