Lachtal – Die österreichische Ski Weltcup Rennläuferin Nicole Schmidhofer denkt noch nicht an die Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo. Vielmehr dreht sich ihr Gedankenkarussell um die Corona-Pandemie und die neue, andere Saison 2020/21, in der man sehr flexibel sein muss.
Da die Rennen in Nordamerika schon abgesagt wurden, beginnt für Schmidhofer, die 2017 in St. Moritz Super-G-Weltmeisterin wurde, der Speedwinter voraussichtlich in St. Moritz. Die Steirerin sieht keine Probleme darin, zumal die Vorbereitungsphase lange war und sie nicht in Übersee trainieren konnte. Sie berichtete, dass die Saison 2019/20 gut begann, ehe sie nachließ.
Ende Januar 2020 konnte Schmidhofer bei den Ski Weltcup Rennen im bulgarischen Bansko nicht die von ihr gewohnte Leistung abrufen. Die Steirerin war gesundheitlich angeschlagen. Im Nachhinein rätselt sie, woran es gelegen haben könnte. Möglicherweise war sie bereits mit dem derzeit akuten Coronavirus infiziert. Somit war die ÖSV-Speedspezialistin keinesfalls beleidigt, als coronabedingt der letzte Ski Weltcup Winter vorzeitig abgebrochen wurde. Bei einem durchgeführten Test konnten jedoch keine Antikörper festgestellt werden.
Die Speedspezialistin erzählte auch, dass der Horrortrip nach Südosteuropa mit der schlimmsten Erfahrung in ihrem Leben gleichzusetzen war. Die 31-Jährige litt an einem viralen Infekt. Doch auch andere rot-weiß-rote Athletinnen kämpften mit gesundheitlichen Problemen. Auf das Händeschütteln verzichtet Schmidhofer seit einiger Zeit. Die Maskenpflicht, wie sie derzeit vorgeschrieben ist, findet die Steirerin gut. Sie verkörpert einen Schutz für die anderen und sich selbst.
Ab Mai stand sie wieder auf dem Schnee. Sie will die Probleme, die sie auf ganz eisigen Pisten hat, ausmerzen. Dabei investierte sie viel Zeit in die Materialabstimmung. Jetzt geht es weiter zum Training nach Zermatt bzw. Saas-Fee. Die Athletin will gut vorbereitet sein, auch wenn sie weiß, dass der kommende Winter viele unbekannte Faktoren verbirgt und sich vieles schlagartig ändern kann. Dann muss die vorher angeschnittene Flexibilität eine der Hauptcharaktere der Ski-Damen sein, wenn es um die eigene Performance geht.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: laola1.at