Vail – Ohne Zweifel ist die US-amerikanische Skirennläuferin Mikaela Shiffrin nach dem Karriere-Ende von Lindsey Vonn, Marcel Hirscher, Aksel Lund Svindal, Felix Neureuther und Co. der absolute Superstar im bevorstehenden Skiweltcupwinter. Die 24-Jährige, die in der letzten Saison 17 Siege im Ski Weltcup feierte, vier Kristallkugeln und zwei WM-Goldmedaillen gewann, will weiterhin Rekorde wie am Fließband sammeln.
Auch wenn es keine WM- oder Olympiamedaillen zu gewinnen gibt, kann die US-Lady sieben Kristallkugeln gewinnen. Sie will aber realistisch bleiben und blickt auf das erste Saisonrennen in Sölden. Am Rettenbachferner wird am 26. Oktober 2019 ein Riesentorlauf ausgetragen. Die 24-Jährige verweist auf die Abwesenheit Hirschers und gibt zu, dass dieser Umstand seltsam ist und eigentlich alles für sie ändert.
Sowohl der Salzburger als auch die amtierende Gesamtweltcupsiegerin haben in der jüngeren Skigeschichte die Konkurrenz in Grund und Boden gefahren. „Der Österreicher hat meine ganze Karriere inspiriert und mich immer motiviert“, so Shiffrin in einer Stellungnahme. Doch die Gegnerinnen der US-amerikanischen Überfliegerin wie etwa Sofia Goggia, Wendy Holdener, Petra Vlhova und Federica Brignone sind aus der Sicht der 24-Jährigen viele coole Persönlichkeiten. Des Weiteren gibt die Dame aus Vail zu, dass niemand in die Fußstapfen von Hirscher oder Vonn treten kann.
Shiffrin hat 60 Weltcuprennen gewonnen. Wenn die Siege weiterhin so leicht von der Hand fallen, wird sie die rot-weiß-roten Bestmarken in der bevorstehenden Saison knacken. Annemarie Moser-Pröll hat 62, Hirscher 67 Erfolge gefeiert. In allen sechs Weltcupeinzeldisziplinen stand sie bereits auf der obersten Stufe des Podests. Nur die Abfahrtskristallkugel fehlt im Trophäenschrank der US-Lady. Das macht Appetit auf mehr und im Februar 2020 möchte sie, wenn man dem Rennkalender Glauben schenken mag, der Skiwelt erneut zeigen, was sie in den Speeddisziplinen drauf hat.
Das Torlauf-Wunderkind früherer Tage ist zur Allrounderin avanciert. Trotz ihres jungen Alters fragt sich Shiffrin natürlich, wie lange sie alles fahren kann oder ob sie eines Tages wieder nur in den technischen Disziplinen an den Start gehen wird. Sie ist sehr früh in den Weltcup eingestiegen, aber die US-Amerikanerin weiß, dass sie stark ist und sich immer verbessern möchte. Die Motivation ist da. Ähnlich verhält es sich mit der Erkenntnis, dass ein Sich verbessern nicht á priori heißt, dass die Resultate besser werden. Weil viel besser als Shiffrin im Jetztstatus kann man nicht werden.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.laola1.at