Innsbruck – In bislang 26 ausgetragenen Ski Weltcup Rennen in der Saison 2019/20 kletterten die Angehörigen des ÖSV-Teams zwölf Mal aufs Podest. Seit dem Rücktritt von Marcel Hirscher tut sich etwas im Nationencup. Dieser ist in diesem Winter sehr spannend. Die rot-weiß-roten Ski-Asse führen knapp vor der Schweiz.
Im Kampf um die große Kristallkugel scheint der Zug bereits zugunsten der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin abgefahren sein. Bei den Herren führt der Norweger Aleksander Aamodt Kilde. Er hat in 14 Rennen 474 Punkte gesammelt. Die ÖSV-Speedspezialisten Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr haben 112 bzw. 114 Zähler weniger auf dem Konto und liegen auf den Plätzen 5 und 7.
Viele Athleten, die eigentlich für Konstanz sorgen sollen, haben Punkte liegen gelassen. Viele denken noch an Hirscher, der wie ein Eichhörnchen sorgfältig seine Zähler sammelte und somit die Führung in der Gesamtwertung konstant ausbaute.
Das Bormio-Wochenende liegt trotz eines dritten Ranges von Matthias Mayer dem ÖSV im Magen. Mit Hannes Reichelt und Christopher Neumayer rissen sich zwei Salzburger innerhalb von 24 Stunden das Kreuzband. Toni Giger betont, dass ein schlechtes Resultat leichter zu schlucken ist als ein verletzter Kollege.
Katharina Liensberger hat trotz dem fehlenden Ausrüstervertrag zu Beginn der Saison gezeigt, was in ihr steckt. Der dritte Platz beim Riesentorlauf vor heimischer Kulisse auf dem Lienzer Schlossberg zeigt, dass sich die Vorarlbergerin gut entwickelt hat. In den Speedrennen hat Nicole Schmidhofer in Lake Louise ihr drittes Rennen gewonnen. Stephanie Venier war auch unter den Top-3 zu finden.
Die technischen Disziplinen sind nicht gerade gesegnet, was Erfolge betrifft. Es ist kein Fehler, wenn man sie als Achillesferse des ÖSV betrachtet. Bei beiden Geschlechtern hat man seit dem Saison Opening in Sölden Fortschritte gemacht. Die ganz großen Resultate sind noch ausständig. Trotzdem will man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Die dritten Positionen von Roland Leitinger im Parallel-Riesenslalom von Alta Badia und Liensberger in Lienz sind positive Überraschungen. Die Entwicklung stimmt und man will sich weiterhin verbessern. Die Verantwortlichen sind sich im Klaren, dass man aufgrund hoher Nummern nicht gleich fünf, sechs Herren unter den Top-30 etablieren kann.
Manuel Feller ist stark, jedoch machte ihn ein Bandscheibenvorfall zu schaffen. Alle hoffen, dass er bald wieder zurückkommt und mit Errungenschaften punkten kann. Franziska Gritsch, eine Tirolerin und somit Fellers Landsfrau, ist auch einmal auf die niedrigste Stufe des Treppchens geklettert. Und da Matthias Mayer ein Speedrennen gewonnen hat und ab und zu für die Techniker die Kastanien aus dem Feuer holt, ist die Zukunft nicht so schwarz. Und weil wir gerade die Farbe schwarz ins Spiel bringen: Marco Schwarz wird auch noch etwas brauchen, um mit mehr Sicherheit ausgestattet zu sein und dann wieder voll angreifen zu können.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.kleinezeitung.at