St. Pölten – Die österreichischen Ski-Damen haben am Freitag die Schlittschuhe angezogen und mit einem Eishockeytraining eine besondere Einheit abgespult. Für die beiden Tirolerinnen Ricarda Haaser und Eva-Maria Brem war das Anlegen der Ausrüstung eine besondere Herausforderung.
Beide sind es gewohnt, um die Kippstangen zu carven. Auf dem Eis stehen zu bleiben und einen Puck zu treffen, ist etwas anderes. Trotzdem weiß das rot-weiß-rote Duo, dass die Koordination wichtig ist und dass es immer etwas Besonderes ist, gemeinsam zu trainieren. Die Abkühlung in der Eishalle war angesichts der draußen herrschenden tropischen Temperaturen ein Genuss.
Stephanie Brunner spulte im Kraftraum neben der Halle einige Sonderschichten ab. Im Januar zog sie sich unmittelbar vor dem saisonalen Höhepunkt in Åre einen Kreuzband- und Meniskusriss im linken Knie zu. Anstatt über ein mögliches weltmeisterliches Edelmetall zu jubeln, stand für die Zillertalerin eine lange Reha auf dem Programm. Nun möchte sie das ganze Konditionstraining mitmachen, um auch zu wissen, wo sie steht. Hinter einem Start zu Saisonbeginn Ende Oktober in Sölden vor heimischere Kulisse steht noch ein Fragezeichen.
Katharina Gallhuber lief auch nicht dem Puck nach. Sie musste im letzten Dezember die Saison nach einem Kreuzbandriss vorzeitig beenden. Nun geht es wieder aufwärts, und die Vorfreude auf ihre Rückkehr auf dem Schnee steigt täglich. In einem Monat geht für die seit zwei Wochen 22 Jahre alte Gallhuber ein langes Reha und Konditionstraining zu Ende. Dann steht das Gletschertraining auf dem Programm.
Wenn alles klappt, will sie beim ersten Saison-Slalom im neuen Winter Gas geben. Dieser findet bekanntlich in Lappland, genauer gesagt in Levi statt. Für die Niederösterreicherin, die in Pyeongchang sensationell Slalom-Olympiabronze holte und sogar um 0,08 Sekunden schneller als Mikaela Shiffrin war, wäre es das offizielle Comeback im Skiweltcup.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: noe.orf.at