Mit einer starken Fahrt und vor allem einem grandiosen Schlussabschnitt jubelte Mirjam Puchner im Olympia-Super-G von Peking über die Silbermedaille. Besser war heute nur Lara Gut-Behrami, die sich 0,22 Sekunden vor der Österreicherin erstmals in ihrer Karriere zur Olympiasiegerin kürte. Bronze ging an ihre Landsfrau Michelle Gisin (+0,30 sec.). Tamara Tippler verpasste als Vierte nur knapp eine Medaille.
Das Olympische Super-G-Rennen der Damen war heute nichts für schwache Nerven. Bei strahlend blauem Himmel zauberte Mirjam Puchner mit Startnummer drei die erste Richtzeit in den chinesischen Schnee und überzeugte vor allem im unteren Teil, ähnlich wie ihr Landsmann Matthias Mayer bei den Herren, mit einem extrem schnellen Schlussabschnitt. Was ihre Fahrt wert sein sollte, zeigte sich gleich bei den nächsten beiden Läuferinnen. Zunächst klassierte sich die Schweizerin Michelle Gisin nur 0,08 Sekunden hinter Puchner auf Rang zwei, ehe Tamara Tippler nach einem großartigen Mittelteil nur drei Hundertstel hinter Gisin auf Rang drei fuhr.
Mit Startnummer sieben startete dann die große Mitfavoritin Lara Gut-Behrami ins Rennen. Die Schweizerin baute ihren Vorsprung im Laufe des Rennens kontinuierlich aus und überzeugte vor allem in den technischen Passagen. Auch sie verlor im Schlussabschnitt noch etwas Zeit auf Puchner, rettete allerdings 0,22 Sekunden ihres Vorsprungs über die Ziellinie und schnappte sich damit ihre erste Olympische Goldmedaille.
Für Puchner strahlte Silber wie Gold. Die Salzburgerin, die in ihrer Karriere schon viele, schwere Verletzungen wegstecken musste, feierte mit dem Gewinn der Olympischen Silbermedaille ihren bisher größten Erfolg.
Mirjam Puchner: „Ich bin megahappy und ich glaube, ich realisiere das im Moment noch gar nicht. Ich hätte mir das nie erwartet und habe mir in den letzten Tagen richtig schwergetan und dass das im Lauf dann so aufgeht, ist unglaublich. Die letzten Jahre waren wirklich schwer und ich wusste teilweise nicht einmal mehr, ob es noch weitergeht oder nicht. Letztes Jahr und heuer habe ich aber die Freude wieder zurückbekommen. Ich muss bei allen Danke sagen: bei der Familie, bei den Freunden, den Trainern und beim ÖSV. Ich habe so viel Unterstützung gehabt, auch in den Jahren, als es einmal nicht so gelaufen ist – das muss man auch zu schätzen wissen.“
Für Tamara Tippler blieb am Ende nur der undankbare vierte Platz. Die Steirerin konnte sich im Ziel aber schon mit ihrer Teamkollegin mitfreuen.
Tamara Tippler: „Prinzipiell bin ich glücklich mit meinem Skifahren. Wie ich attackiert habe, vor allem im Steilhang, stimmt mich schon sehr zuversichtlich. Leider habe ich im Flachen eine gescheite ‚Schnalze‘ gekriegt. Das tut mir jetzt schon im Herzen ein bisschen weh, denn um Vierte zu werden, sind wir natürlich nicht da. Aber cool für die Miri (Anm. Puchner) und ich freue mich wirklich für sie.“
Mit Cornelia Hütter schaffte sogar eine dritte Österreicherin den Sprung in die Top-Ten. Die Steirerin belegte mit 0,68 Sekunden Rückstand Rang acht. Ariane Rädler wurde 20. (+1,82 sec.).
Daten und Fakten
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Quelle: www.OESV.at