Speed-Spezialist Jan Hudec beendet nach 19 Jahren und 14 Operationen seine Karriere. Wenn Hudec am Morgen erwacht, fühlt er sich nach eigenen Angaben, viel älter als 36 Jahre. „Wenn ich mich nicht hinknien und mit meinem Sohn spielen kann, ist es hart“, sagte der dreimalige Olympionike diese Woche zu CBC Sports. „Und mit meiner Schulter ist sogar das Liegen schwierig.“
Seine sportlicher Lebenslauf erzählt eine eigene Erfolgsgeschichte: Olympia-Bronze für Kanada im Super-G (2014), WM-Silber in der Abfahrt (2007) und fünf „Top 3“ Platzierungen im Ski Weltcup, darunter zwei Siege, zu Hause 2007 in Lake Louise und im französischen Chamonix 2012.
Nach einem Streit im Jahr 2016, wo man sich nicht über die Finanzierung der neuen Saison einigen konnte, wechselte Hudec in das tschechische Team. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 ist Jan Hudec für sein Geburtsland Tschechien an den Start gegangen. In PyeongChang belegte er den 45. Platz in der Abfahrt und kam im Super-G nicht ins Ziel, aber er sieht die Qualifikation für die Spiele als einen Sieg an sich.
Auf seinen Körper und auf seine Gesundheit nahm Hudec nur selten Rücksicht. So war er auch bei den Olympischen Spielen in Südkorea mit einem gerissenen vorderen Kreuzband am Start.
Er blickt auf eine aufregende Zeit im Skiweltcup zurück: „Ich habe das getan, was mir Spaß machte, aber jetzt ist ein guter Zeitpunkt einen Schlussstrich zu ziehen. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich erleben durfte. Ich habe so viele unglaubliche Erinnerungen machen dürfen.“
Jetzt forder sein Körper aber seinen Tribut. „Im Grunde genommen brauche ich nur ein neues Knie, aber mit 36 will mir noch niemand eins geben. Und meine rechte Schulter hat die Saison im Grunde genommen nicht überlebt. Ich habe sie das ganze Jahr verprügelt, und jetzt gibt es mir irgendwie den Mittelfinger.“
Wir von skiweltcup.tv wünschen Jan Hudec alles Gute für die berufliche und private Zukunft. Vor allem aber Gesundheit, und das komplette Ausheilen aller seiner Verletzungen.
Quelle: www.cbc.ca