Liptovský Mikuláš – Die slowakische Skirennläuferin Petra Vlhová hat drei Wochen lang auf dem Stilfser Joch trainiert. Nun schaut die amtierende Riesentorlauf-Weltmeisterschaft nach vorne. Hinsichtlich der drei positiven italienischen Corona-Fälle berichtet die Athletin, dass sie nicht in einem Hotel mit den azurblauen Ski-Assen war. Alle in der slowakischen Mannschaft wurden getestet, bevor man die Reise antrat. Auch nach der Heimkehr musste man sich einem Test unterziehen.
Die Athletin trug Masken im Hotel und hielt sich von anderen fern. Ferner trug sie auch Handschuhe. Coach Livio Magoni sagte seiner Athletin, dass sie auf sich aufpassen und regelmäßig die Hände waschen solle. Sie ist vorsichtig geworden und trotzdem kann man in ihren Augen eine Infektion nicht zu 100 Prozent verhindern.
Die 25-Jährige, die im letzten Winter zwei kleine Kristallkugeln und fünf Rennen im Ski Weltcup gewann, will auch in der neuen Saison ihren Fokus auf die große Kristallkugel richten. Letzthin hat es aufgrund der allzu früh abgebrochenen Saison nicht ganz gereicht. Trotzdem war der vergangene Winter einer der erfolgreichsten für die Slowakin. Insgeheim hofft sie, dass der nächste noch ein bisschen erfolgreicher sein wird.
In der Vorbereitung hat sie bislang das Maximum aus sich herausgeholt. Sie ist hochmotiviert und will noch besser in die Saison starten. Im letzten Winter hatte sie beispielsweise in Sölden gesundheitliche Probleme. Die Slowakin fühlt sich auf den Skiern und hinsichtlich ihrer Fitness sehr gut. Sie wünscht sich, dass diese beiden positiven Faktoren möglichst lange anhalten.
Die 14-fache Siegerin eines Ski Weltcup Rennens blickte auch auf die jüngere Vergangenheit, als sich fast die gesamte Slowakei in einer freiwilligen oder obligatorischen Quarantäne befand und das Sportlerleben ausgesetzt wurde. Die ehrgeizige Skirennläuferin vertritt die Meinung, dass die Coronakrise auch eine angenehme Zeit für sie darstellte, zumal sie sich nach einer anstrengenden Saison zuhause in Liptovský Mikuláš entspannen konnte.
Selbst wenn die Pandemie sowohl für die Slowakei als auch für die ganze Welt nichts Gutes brachte, war sie fast drei Monate lang mit ihrer Familie zuhause. Die Allrounderin fuhr beispielsweise im April Ski, während sie im Mai an ihrer Fitness zu arbeiten begann. Im Juni ging es erneut auf die Piste. Und da alle gesund sind, will sich die 25-Jährige nicht beschweren. Dass die zwei kleinen Kristallkugeln nicht am Ende einer langen Saison übergeben wurden, sondern nach Hause geschickt wurden, war auch nicht schlimm. Trotzdem rief das Ganze weniger Emotionen hervor, als wenn sie sie nach einem harten Kampf mit den Gegnerinnen an einem Wettkampftag erhalten hätte.
Vlhová lacht, denn sie hat die Kugeln mit ihren Eltern, ihrem Bruder und ihrem Freund unter Quarantäne gestellt. Die Motivation ist vorhanden, und in der neuen Saison will sie wieder die begehrten Trophäen in die Höhe stemmen, aber dieses Mal wünscht sie sich, dass sich echte Wettbewerbsgefühle dazugesellen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport.aktuality.sk