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Piera Hudson im Skiweltcup.TV-Interview: „Der ANC-Cup ist eine gute Vorbereitung, um den eigenen Leistungsstand festzustellen!”

Piera Hudson im Skiweltcup.TV-Interview: „Der ANC-Cup ist eine gute Vorbereitung, um den eigenen Leistungsstand festzustellen!” ((c) Foto: Piera Hudson / privat)
Piera Hudson im Skiweltcup.TV-Interview: „Der ANC-Cup ist eine gute Vorbereitung, um den eigenen Leistungsstand festzustellen!” ((c) Foto: Piera Hudson / privat)

Hawke’s Bay – Die Australian New Zealand-Cup-Saison 2019/20 ist gerade zu Ende gegangen. Was liegt näher, als die Zweitplatzierte Piera Hudson aus Neuseeland zu interviewen. Die 23-Jährige aus Hawke’s Bay stand uns Rede und Antwort und erzählte uns über ihre Anfänge, die ANC-Rennserie, Freundschaften im Skirennsport und vieles mehr. Doch lesen Sie selbst!

Piera, du bist eine sehr talentierte Skirennläuferin aus Neuseeland. Wie bist du in deinem Heimatland, das sich durch Erfolge im Rugby, Cricket, Softball und Netball auszeichnet, zu dieser Sportart gekommen?

Ich komme aus einem Ort namens Hawke’s Bay, der sich auf der Nordinsel befindet. Da es dort keine Berge oder Skigebiete gibt, mussten meine Eltern meinen Bruder und mich während der Schulferien immer auf die Südinsel bringen, damit wir Skifahren lernen können. Ich wurde in einem kleinen Zeitungsartikel genannt, in dem ich aufgrund meines Sieges im nationalen Freestyle-Junior-Bewerb vorgestellt wurde.

Ich wurde gefragt, ob ich am nächsten Tag den Berg hinaufkommen möchte, um Skirennen zu bestreiten. Von jenem Tag an wurde ich von dieser Sportart infiziert und spulte meine erste Saison auf der nördlichen Halbkugel ab. Da ich damals acht Jahre alt war, mache ich das Ganze schon seit 15 Jahren.

Selbst wenn weniger Rennen gefahren werden und die Saison wesentlich kürzer ist, kann man den Australian New Zealand-Cup mit dem Europacup vergleichen. Was zeichnet diese kontinentale Rennserie aus und was kannst du Positives im Hinblick auf den bevorstehenden Weltcupwinter mitnehmen?

Obwohl diese Rennserie für die Mehrheit der Skirennfahrer in die Sommersaison fällt, zeichnet sich sie sich durch ein hohes Wettkampfniveau aus, denn wer es hier wagt, zu trainieren, konkurriert hier auch. Ich denke, dass es eine großartige Rennserie ist, an der man teilnehmen kann. Dadurch kann man sich einen guten Überblick verschaffen, wie schnell man vor Beginn der Ski Weltcup Saison auf der nördlichen Halbkugel ist. Sie kann einem wirklich helfen, um zu sehen, wie sehr man sich seit der letzten Saison verbessert hat und wie viel Arbeit noch geleistet werden muss, bevor man sich bereit fühlt, in die Weltcupsaison zu starten und diese wieder beginnt.

Piera Hudson: „Ich denke, dass der ANC-Cup eine großartige Rennserie ist.“ ((c) Foto: Piera Hudson / privat)

Dein Heimatland Neuseeland ist ein Natureldorado, in dem viele Tiere vom Kiwi über den Seelöwen bis zum Kakapo in freier Wildbahn leben, die es nur dort gibt. Aus welchem Grund muss jeder einmal in Neuseeland landen, um sich das Paradies aus der Nähe anzusehen?

Es ist wirklich ein schönes Land. Ich bin sehr glücklich, es als meine Heimat zu bezeichnen. Ich denke, dass das darin begründet liegt, weil es so weit weg vom Rest der Welt ist. Es fühlt sich an, als ob es ein unberührtes Stück Erde wäre und das Leben auf der langsameren Spur gelebt wird. Die Landschaften und Tiere suchen auf der Welt ihresgleichen, und wir versuchen, uns um das Land zu kümmern, in dem wir das Glück haben, hier zu leben. Ich wünsche den Skirennfahrern, die jeden Winter zum Skifahren hierher kommen, mehr Zeit, um mehr von Neuseeland außerhalb der Skipisten zu erleben, da unser Land so viel zu bieten hat.

Dass man durch den Sport soziale Kontakte findet, die oftmals ein ganzes Leben lang halten, ist hinlänglich bekannt. Warum bedeutet er für dich auch so etwas wie Lebensfreude, Lebensgenuss und Lebensqualität?

Als Skirennfahrerin, die jedes Jahr sechs Monate von zu Hause weg und auf Achse ist, weiß ich, dass ich diesen Sport ohne die Freunde, die ich im Laufe der Jahre aus aller Welt gewonnen habe, nicht ausüben könnte. Da wir aus Neuseeland kommen, gibt es kein finanziertes Nationalteam, in dem wir viel Zeit mit dem Training verbringen. Somit verbringen wir das Leben auf eigene Faust. Folglich ist es umso wichtiger, Freunde aus anderen Nationen zu haben, da diese Unterstützung, wenn man lange unterwegs ist, oder wenn man ein schlechtes Rennen hatte, den Unterschied ausmachen kann.

Wieso wirst du die Teilnahme am Slalom von Killington, der am 25. November 2018 stattfand, nie vergessen? Waren es nur die ersten Weltcupzähler, die dich aus deiner Sicht zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht haben? Oder was macht diesen Tag so unvergesslich?

Ich werde definitiv nie das Gefühl vergessen, als ich in Killington die Ziellinie überquerte und zum ersten Mal sah, das ich unter die Top-30 gefahren war. Es macht das Ganze nach all den Jahren harter Arbeit so unglaublich wertvoll und es war eine große Ehre, der erste Kiwi zu sein, der nach 15 Jahren Weltcuppunkte erzielt hat. Es ist schwer, dieses Gefühl zu beschreiben, aber ich weiß, dass ich so hart wie möglich arbeiten möchte, um mich in der bevorstehenden Weltcupsaison öfter für den zweiten Durchgang zu qualifizieren um dieses so schöne Gefühl erneut zu erleben.

Piera Hudson: „Ich werde definitiv nie das Gefühl vergessen, als ich in Killington die Ziellinie überquerte und zum ersten Mal sah, das ich unter die Top-30 gefahren war.“ ((c) Foto: Piera Hudson / privat)

Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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