Saas Fee – Die österreichische Skirennläuferin Nadine Fest trainiert derzeit in Saas Fee. Dessen ungeachtet setzt sie sich oftmals selbst unter Druck, denn sie spürt die Erwartungshaltung, die „von außen“ auf sie niederprasselt. Die Kärntnerin, die im letzten Winter eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle erlebte und zwischen Europa- und Ski Weltcup nahezu alle Speedrennen bestritten hat, will in der bevorstehenden Saison aus dem Vollen schöpfen. Die 23-Jährige hat intensiv trainiert und möchte konstante Leistungen abrufen, damit sie auch im Ski Weltcup in die Erfolgsspur findet. Wenn ihr zeitnah der sprichwörtliche Knoten aufgeht, ist einiges möglich.
Fest verweist auf ihren Landsmann Adrian Pertl, der bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo forsch und frech zugleich fuhr und die Slalom-WM-Silbermedaille gewann. Überdies konnte er sich in der Disziplinenwertung mehr als nur etablieren. Als Pertl den zweiten Rang erzielte, saß Fest vor dem Fernseher und freute sich im Stillen mit. Die Polizeischülerin berichtet, dass sie ihm diese Platzierung sehr gönnte. Im Frühsommer ließ sich die zweifache Juniorenweltmeisterin ein Überbein am Fuß entfernen, da sie Probleme mit dem Skischuh hatte. Die soll sie aber nicht hindern, erfolgreich in die neue Saison zu starten.
Die Kärntnerin hat im Kraft-Ausdauer-Training sehr gute Einheiten abgespult. Das Klima in der Kombi-Gruppe ist sehr gut, und in Saas Fee will die Skirennläuferin aus dem südlichsten Bundesland Österreichs die optimalen Bedingungen ausnutzen. In jeder Disziplin kann sie auf Vergleiche zählen, und zudem will sie im Riesenslalom einen weiteren Schritt nach vorne machen. Kurzum weiß Fest, dass, der Saisonauftakt in Sölden immer näher rückt. Der Kampf um die Startplätze wird wohl in einer Qualifikation entschieden.
Die Kärntnerin hat in der Abfahrt einen Fixplatz, im Riesenslalom und im Super-G muss sie durch die Qualifikation. Alle Athletinnen innerhalb der ÖSV-Damennationalmannschaft wollen in Peking olympische Luft schnuppern. Die zusätzliche Motivation kann Fest die erforderliche Kraft geben, auch wenn am Ende die Leistung ausschlaggebend sein wird.
Die bislang gesammelten Erfahrungen, sofern sie ideal reflektiert sind, können helfen, Dinge ins Positive zu verwandeln. Und da Nadine Fest ein mehr als nur positiver Mensch ist und sie immer lernwillig ist, ist der Sprung unter die ganz Großen ihrer Zunft wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kleinezeitung.at