Molde – Lange kam die norwegische Skirennläuferin Ragnhild Mowinckel verletzungsfrei durch den WM-Winter 2018/19, ehe die Verletzungshexe just beim Saisonkehraus in Soldeu zuschlug. Beim zweiten Abfahrtstraining kam die Speedspezialistin aus dem hohen Norden Europas zu Sturz. Dabei riss sie sich das vordere Kreuzband und den Meniskus im rechten Knie.
Diese Verletzung war die erste richtig schwere in der Laufbahn der 26-Jährigen. Die Wikingerin wurde gestern abermals operiert. Das berichtete Mowinckel auf den unterschiedlichen Social-Media-Kanälen. Sie vergleicht das Ganze mit einem Boxenstopp in der Formel 1. Das Wichtigste ist, dass die Norwegerin ihr Lachen nicht verloren hat. Sie muss, bevor sie wieder starten kann, im wahrsten Sinne des Wortes neue Reifen aufziehen.
Es ist schwer zu glauben, dass sie beim Ski-Weltcup Saisonauftakt im Tiroler Ötztal, genauer gesagt in Sölden, mit von der Partie sein kann, auch wenn sie im September wieder die Skier anschnallen möchte.
Mowinckel ist längst im Konzert der Großen angekommen. Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang raste die Norwegerin zu Abfahrtssilber. In der Endabrechnung fehlten ihr nur winzige neun Hundertstelsekunden auf Siegerin Sofia Goggia aus Italien. Im Riesenslalom gab es zum Drüberstreuen die Bronzene.
Bei den Weltmeisterschaften in Åre, die heuer über die Bühne gingen, gab es den dritten Rang in der Kombination. Selbst, wenn es für kein weiteres Edelmetall reichte, verblüffte die Wikingerin bei allen Rennen, in denen sie an den Start ging, durch ihr Talent und ihre Konstanz. Im Riesenslalom wurde sie Vierte, in der Abfahrt Fünfte und im Super-G Sechste, ehe ihr eben der blöde Sturz in Andorra vorläufig einen Strich durch die Rechnung machte.
Es ist klar, dass sie bald wieder ganz gesund sein will und verletzungs- und beschwerdefrei das machen möchte, was ihr Spaß macht: Und das ist ohne Zweifel das Skifahren.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: www.neveitalia.it, www.rbnett.no