Krakau – Die 28-jährige ÖSV-Speedspezialistin Ramona Siebenhofer hat im letzten Jahr mit zwei Abfahrtssiegen auf der Olimpia delle Tofane in Cortina d’Ampezzo ihre heiß und lang ersehnten Erfolge im Ski Weltcup feiern können.
Dass sie bei den Weltmeisterschaften in Schweden in der Alpinen Kombination um 0,04 Sekunden an Edelmetall vorbeifuhr, war natürlich bitter. Trotzdem schaut die Steirerin nach vorne und will wieder angreifen. Im Skiweltcup.TV-Interview sprach sie mit uns über den abgelaufenen Winter, Hund Maddox und vieles mehr.
Ramona, kann ich, auch wenn der letzte Skiwinter lange zurückliegt und du dich bereits in der heißen Vorbereitungsphase im Hinblick auf die kommende Saison befindest, deine Charakteristik des letzten Winters in Erfahrung bringen? Was waren die Höhepunkte, die Tiefschläge und vor allem welche Lehren kannst du aus deiner Sicht daraus ziehen?
Höhepunkt war sicher mein erster Weltcupsieg in Cortina, auf den dann gleich einen Tag später der zweite folgte. Ich bin sehr dankbar und stolz, dass ich diesen Meilenstein erreichen konnte und gleichzeitig macht mich das auch hungrig nach mehr.
Dass ich bei der Weltmeisterschaft in Åre so knapp an einer Medaille vorbei geschrammt bin, war einer der bittersten Momente der letzten Saison und hat auch lange an mir genagt. Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden mit meiner bisher besten Saison, auch wenn es da und dort noch viel Verbesserungspotential gibt.
Bist du auch privat, mit Familie und Freunden auf den Brettern unterwegs? Oder hast du nach einer kräftezehrenden und teilweise auch anstrengenden Saison überhaupt noch Lust dazu?
Privat fahre ich gerne zwischen den Weihnachtsfeiertagen den einen oder anderen Tag auf der Piste, hin und wieder tausche ich meine Abfahrtsskier auch gegen ein Paar Langlaufskier und mache eine Einheit in der Loipe. Nach der Saison bin ich auch gerne mit meinen Tourenski unterwegs.
Manuel Feller, der immer gut gelaunte Spaßvogel innerhalb des ÖSV-Teams, erzählte in einem Gespräch mit den Kollegen der Tiroler Tageszeitung, dass er gerne fischt. Hast du auch ein Hobby, welches du sehr gerne ausübst und darüber hinaus als Ausgleich für den oft stressgeplagten Beruf einer Skirennläuferin bestens geeignet angesehen werden kann?
Mich zieht es zum Abschalten in die Natur. Mit meinem Hund Maddox mache ich dann lange Spaziergänge und genieße die Ruhe. Außerdem koche und backe ich sehr gerne, ob das als Ausgleich zu sehen ist, sei dahingestellt. (lacht)
Du bist ein charakterstarkes und bodenständiges Mädel, das durch ein starkes Umfeld zu überzeugen weiß. Achtest du als Profisportlerin stark auf eine gesunde Ernährung oder gibt es hie und da eine kleine Sünde?
Natürlich versuche ich als Sportlerin auch meine Ernährung zu optimieren. Ich achte zu Hause sehr auf regionale und nachhaltige Küche, unterwegs ist das leider nicht immer möglich. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, den meine Eltern und Geschwister noch mit sehr viel Herzblut, Tierliebe und Engagement betreiben.
Da ich weiß, wie viel Arbeit hinter einem qualitativ hochwertigem Stück Fleisch steckt, versuche ich nachhaltig mit den Lebensmitteln umzugehen und direkt beim Bauern zu kaufen. Wenn ich Lust auf ein Stück Kuchen habe, dann esse ich es. Alles in Maßen hat noch niemandem geschadet. Umsonst hat der Körper ja nicht das Verlangen danach. Wie oben schon erwähnt, koche und backe ich sehr gerne, probiere und koste mich durch sämtliche Gerichte. Da mag ich die Abwechslung.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner