Sölden – Am heutigen Sonntag bestritten die Herren mit dem Riesentorlauf das erste Ski Weltcup Rennen des alpinen Winters 2021/22. In Sölden siegte der Schweizer Marco Odermatt in einer Zeit von 2.05,94 Minuten. Der zur Halbzeit führende Österreicher Roland Leitinger verlor im zweiten Lauf ein wenig an Zeit und hatte am Ende 0,07 Sekunden Rückstand auf den triumphierenden Swiss-Ski-Athleten. Auf Position drei schwang Zan Kranjec ab; der Rückstand des Slowenen auf den Sieger betrug gerade einmal eine winzige Zehntelsekunde. Sowohl die wieder zugelassenen Fans als auch die lachende Sonne freuten sich mit dem Trio.
Daten und Fakten zum Ski Weltcup Auftakt
1. Riesenslalom der Herren in SöldenStartliste 1. Durchgang – Start 10.00 Uhr
Liveticker der Herren 1. Durchgang **
Zwischenstand nach dem 1. Durchgang
Starliste 2. Durchgang – Start 13.30 Uhr
Liveticker der Herren 2. Durchgang **
Endstand Riesenslalom Herren in SöldenAlle Daten werden umgehend aktualisiert
Marco Odermatt: Das ist natürlich ein toller Saisonstart. Im letzten Jahr verpasste ich den Sieg nur knapp gegen Lucas Braathen. Ich sage immer, im Leben kommt alles retour. Heute hatte ich das Glück mit sieben und zehn Hundertstel sicherlich auf meiner Seite. Mit Roli hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Aber er ist sehr fein gefahren, man hat gemerkt, dass die Abstimmung passt.
Roland Leitinger: Der zweite Platz zum Saisonstart ist super, auch wenn man sich ärgert wenn nur ein paar Hundertstel zum Sieg fehlen. Natürlich macht man sich Gedanken, wenn man irgendwo zwischen 10 und 30 herumkrebst. Das ist ja nicht schlecht, aber man will mehr. Und dann ist es schön, wenn es aufgeht. Wir haben uns im Training an Brendy (Stefan Brennsteiner) anhängen können. Vor dem Rennen hab ich schon gemerkt, das keiner mit mir rechnet. Aber ich habe mich gut gefühlt. Die Nervosität war vor dem 2. Lauf gar nicht schlimm. Natürlich war Anspannung da, aber nicht viel anders als vor dem ersten.
Zan Kranjec: Es ist ein großartiges Gefühl bereits beim ersten Saisonrennen auf dem Podium zu stehen. Im ersten Durchgang hatte ich einige Reserven und war mir sicher, dass ich im Finale noch etwas finden kann. Am Ende ist der dritte Platz super, vor allem weil nur 10 Hundertstelsekunden auf den Sieg fehlten. Ich bin sehr glücklich und zuversichtlich, dass die Saison gut verlaufen wird. Die Tatsache, dass die Leute auf der Tribüne stehen, bedeutet mir sehr viel, besonders wenn ich meine Familie und Freunde sehe, die zum Anfeuern kommen. Wenn ich so ein Ergebnis erziele, ist es schön zu sehen, dass sie sich mit mir freuen.
Gino Caviezel (+0,39), ein weiterer Eidgenosse und im Vorjahr Dritter, konnte als Vierter das Ergebnis fast bestätigen. Auf Position fünf reihte sich der Franzose Alexis Pinturault (+0,62), der in der Saison 2020/21 sowohl die Disziplinen- als auch die Gesamtwertung für sich entscheiden konnte, ein. Der US-Amerikaner River Radamus (+0,68) zeigte eine gute Vorstellung und klassierte sich auf Platz sechs. Der norwegische Sieger des Vorjahres – und hierbei handelt es sich um den Jungspund Lucas Braathen (+0,72) knallte im Finale die Bestzeit in den Schnee und machte gleich zwölf Positionen gut; am Ende wurde er Siebter.
Der Italiener Luca De Aliprandini (+0,79) wurde Achter. Hinter dem Vizeweltmeister und Freund von Michelle Gisin rundeten der Kroate Filip Zubcic (+0,89) und der Wikinger Rasmus Windingstad (+0,92) die besten Zehn des ersten Riesenslaloms der Herren hoch ober dem Rettenbachferner ab. Die Swiss-Ski-Athleten Justin Murisier (+1,00) und Loic Meillard (+1,29) beendeten ihren heutigen Arbeitstag auf den Plätzen zwölf und 16 und nahmen unter anderem die beiden, im Finale nicht so attackierenden ÖSV-Vertreter Marco Schwarz (13.; +1,14) und Manuel Feller (15.; +1,25) in die Zange.
Marco Schwarz: Ich kann mich noch sehr gut an das letzte Jahr erinnern, wo ich schon etwas angefressen nach Hause gefahren bin, weil ich mich nicht qualifizieren konnte. Heute sind es Weltcuppunkte geworden. Ich weiß aber, dass noch einige Hausaufgaben zu erledigen sind. Der Zeitrückstand hielt sich in Grenzen, aber natürlich will ich ganz vorne mitfahren.
Manuel Feller: Ab der Mitte des Rennens war es ein richtiger Kampf. Ich habe versucht Gas zu geben, aber im Steilhang bin ich dann irgendwo angestanden, und habe den Rhythmus verloren. Das Ergebnis ist okay, wenn man bedenkt dass ich hier in Sölden auch schon schlechter unterwegs war. Es ist, wie es ist, so ist das Rennfahren. Es ist alles eng beisammen, wenn man da dabei sein will, muss man riskieren.
Der Deutsche Stefan Luitz (+1,35) positionierte sich auf Rang 17. Er war um 18 Hundertstelsekunden schneller als sein Mannschaftskollege Alexander Schmid, der im Finale zwölf Ränge einbüßte und sich am Ende mit Platz 19 begnügen musste. Der Südtiroler Simon Maurberger (+1,57), als 29. gerade noch für den Finallauf qualifiziert, zeigte sich nach einer langen Pause von seiner guten Seite und belegte auch aufgrund der drittbesten Durchgangszeit im zweiten Lauf den 20. Platz. Daniele Sette (+1,61) vervollständigte als 21. des Tages das mehr als nur kompakte Schweizer Mannschaftsresultat. Bleibt noch Maurbergers Landsmann Riccardo Tonetti. Sein Rückstand von 2,11 Sekunden bescherte ihm sowohl einige wenige Weltcupzähler als auch den 26. Endrang.
Die Österreicher Matthias Mayer und Stefan Brennsteiner schieden nach einem ansatzweise zufriedenstellenden Durchgang im Finallauf aus. Auf den Blick in die Disziplinenwertung wird verzichtet, da sie mit dem Ergebnis von heute deckungsgleich ist.
Der nächste Riesenslalom der Herren steht erst am 11. Dezember auf dem Programm; Ort des Geschehens ist Val d’Isère.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner