Am 1. April übernahm Roland Assinger beim ÖSV die Stelle des Rennsportleiters für die Ski Alpin Damen. Der 49-Jährige ist beim Österreichischen Skiverband kein Unbekannter, denn hier war er schon zwischen 2008 und 2020 in verschiedenen Trainerpositionen tätig, zuletzt als Speed-Cheftrainer. Assinger ist zudem der jüngere Bruder von Armin Assinger, einem ehemaligen erfolgreichen Ski Weltcup Rennläufer und dem gegenwärtigen Moderator der ORF-Millionenshow.
Herbert Mandl, der Alpinchef des ÖSV, äußerte sich zur vergangenen Saison und stellte klar, dass diese keineswegs den Erwartungen entsprach und weit entfernt von zufriedenstellend war. Nach eingehender Betrachtung der aktuellen Situation und zahlreichen Gesprächen wurde der Entschluss gefasst, Roland Assinger für die nächste Saison als Chef der Damenmannschaft zu etablieren.
Nach den ersten sechs Wochen im Amt stellte sich Assinger den Fragen von laola1.at und veranschaulichte seine Motivation für die Rückkehr zu Ski Austria. Er ist sich den Herausforderungen bewusst und wies darauf hin, dass bei einer unzureichenden Leistung der Athletinnen oft negative Kritik von außen kommt, die betont, was alles verbessert werden könnte. Dies veranlasste ihn dazu, nicht nur von außen zu kommentieren, sondern aktiv beizutragen, um das gesamte System wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Roland Assinger betonte, dass die ihm zugedachte Aufgabe sowohl faszinierend als auch anspruchsvoll ist. Er gab allerdings zu bedenken, dass der zeitliche Aufwand beträchtlich ist, da man im Winter von November bis März ständig auf Reisen ist. Dies war ein wesentlicher Diskussionspunkt innerhalb seiner Familie. Trotz der Herausforderungen haben sie sich jedoch gemeinsam entschlossen, dass er diese Rolle übernehmen wird.
Roland Assinger erklärte, dass er sich auf den Wechsel von der relativen Ruhe der vergangenen drei Jahre in Davos auf die dynamischere Umgebung bei Ski Austria vorbereitet hat. Er ist sich bewusst, dass er sich auf Kritik und externen Druck einstellen muss, da Skisport tief in der DNA Österreichs verankert ist und in dieser Umgebung nur Siege und Top-Platzierungen zählen.
Er hob hervor, dass die Speed-Frauen mit ihren Siegen und Medaillen bereits ausgezeichnete Leistungen erbringen und ganz nah an der Spitze sind. Er ist sich jedoch auch der Herausforderungen in den technischen Disziplinen bewusst, wo der Weg zurück an die Spitze lang und schwierig sein wird.
Assinger betonte, dass es ein Prozess ist, wieder Anschluss an die Spitze zu finden, da auch die Konkurrentinnen wie Mikaela Shiffrin oder Federica Brignone stetig besser werden und die entstandene Lücke geschlossen werden muss. Er erkennt an, dass es Geduld erfordern wird, bis sich wieder Erfolge einstellen und dass die kommende Saison wahrscheinlich noch schwierig sein wird. Seine Hoffnung ist jedoch, dass bis zur Heim-WM 2025 Fortschritte erzielt werden können.
Seiner Meinung nach braucht das Team vor allem Einigkeit. Er bemerkte, dass das Teamgefüge und die Zusammenarbeit innerhalb des Teams bisher nicht vollständig funktionierten. Er weiß, dass, wenn Erfolge ausbleiben, Lücken entstehen und persönliche Befindlichkeiten aufkommen können.
Assinger betonte die Wichtigkeit des internen Wettbewerbs und dass dieser weiterhin verstärkt werden sollte, um jede einzelne Athletin voranzubringen. Aber nach dem Erreichen der Ziellinie, so unterstrich er, ist es wichtig, gemeinsam voranzukommen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Es ist für ihn wichtig, dass das Team nur als Einheit funktionieren kann, und er strebt danach, eine Homogenität wiederherzustellen, um sicherzustellen, dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen.
Quelle: laola1.at