Peking/Yanqing – Nun ist auch die erste alpine Medaillenentscheidung bei den Frauen zu Ende gegangen. Im Riesentorlauf, der auf der „Ice River“-Strecke, durchgeführt wurde, gewann die Saisondominatorin Sara Hector aus Schweden in einer Zeit von 1.55,69 Minuten die Goldmedaille. Auf Position zwei schwang die Italienerin Federica Brignone (+0,28), die sich mit der Silbernen belohnte, ab. Lara Gut-Behrami (+0,72) aus der Schweiz, nach dem ersten Durchgang nur Achte, begeisterte mit der besten Zeit im Finale und kletterte als Dritte auf jenem Podestplatz, der ihr die Bronzemedaille bescherte.
Sara Hector: „Ich kann es einfach nicht glauben, es ist so cool. Ich habe für diese Goldmedaille mein ganzes Leben lang gearbeitet. Es ist einfach unglaublich. Mir war den ganzen Tag übel, aber ich habe gekämpft und habe es geschafft. Ich bin zwar auch müde aber noch total aufgedreht. Ich habe die letzten Nächte nicht sehr gut geschlafen, jetzt fällt mir schon eine Last von den Schultern.“
Federica Brignone: „Es fühlt sich einfach großartig an. Ich bin aber auch dankbar, dass ich heute hier stehen darf. In dieser Saison sind wir eigentlich nie zwei gute Läufe in einem Rennen aufgegangen. Ich hatte immer gute Zwischenzeiten, aber ich war nicht so gut wie heute. Ich habe mich heute auf mich und meine Technik konzentriert. Ich habe das schnellste Material getestet und versucht die schnellste Linie zu finden. Die Wartezeit heute war sehr lang. Ich war immer sehr angespannt und bin jetzt auch müde. Ich habe mir gesagt, das sind die Olympischen Winterspiele, da musst du wach und fit sein. Es war wichtig, dass ich die ganze Zeit fokussiert geblieben bin. Ich bin heute wirklich sehr dankbar.“
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Olympia Riesenslalom der Damen
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Katharina Truppe aus Österreich, nach dem ersten Lauf sehr gute Zweite, verpatzte ihren Finaldurchgang etwas und verpasste um gerade einmal acht Hundertstelsekunden den Sprung auf das olympische Treppchen. Die Norwegerinnen Ragnhild Mowinckel (+0,96) und Thea Louise Stjernesund (+1,20) klassierten sich auf den Rängen fünf und sechs. Die junge Slowenin Meta Hrovat (+1,35) rutschte vom vierten Platz auf Position sieben zurück. Auf Rang acht reihte sich die Polin Maryna Gasienica-Daniel (+1,42) ein.
Katharina Truppe: „Es ist gerade ein bisserl bitter. Ich bin selten so gut Riesentorlauf gefahren. Bei jedem anderen Weltcup-Rennen würde ich mich über den 4. Platz freuen, hier tut es ein bisschen weh. Ich war im Finale nicht mehr ganz so locker wie im ersten Lauf, im Zielhang beim langen Schwung war etwas zu wenig Risiko dabei.“
Die besten Zehn wurden von Gut-Behramis Landsfrauen Wendy Holdener (9.; +1,63) und Michelle Gisin (10.; +1,86) vervollständigt. Nicht nach Wunsch verlief der heutige Riesentorlauf auf olympischem Schnee für die Slowakin Petra Vlhová, die mit einem Rückstand von 2,46 Sekunden auf die triumphierende Athletin des Drei-Kronen-Teams auf Position 14 abschwang. Ähnliches kann die auf Platz 15 landende ÖSV-Dame Katharina Liensberger (+2,55) von sich behaupten.
Petra Vlhova: „Ehrlich gesagt bin ich überhaupt nicht zufrieden. Ich habe mit den Bedingungen wirklich zu kämpfen, habe in beiden Läufen den Rhythmus nicht gefunden. So ist es jetzt leider. Den heutigen Tag muss ich vergessen. Ab morgen beginnt die Vorbereitung auf den Slalom.“
Nichts vorwerfen kann sich die Swiss-Ski-Dame Camille Rast (+2,74), die im Vorfeld des Rennens einiges durchmachen musste und am Ende auf Rang 16 gereiht wurde. Als durchaus gut können wir Emma Aichers 21. Platz bewerten. Die blutjunge DSV-Starterin und Olympiadebütantin (+4,83) ließ unter anderem die Neuseeländerin Alice Robinson (22.; +5,13), die bereits im Weltcup Siege aufzuweisen hat, hinter sich.
Nicht ins Ziel kamen neben der Österreicherin Ramona Siebenhofer – die Nummer 13 brachte ihr kein Glück – auch die französische Doppelweltmeisterin Tessa Worley nach einem spektakulären Sturz und die US-Amerikanerin Nina O’Brien. Letztere fasste sich ans Knie und es ist möglich, dass sie sich schwer verletzt hat. Ihre Teamkollegin Mikaela Shiffrin, eine der Medaillenanwärterinnen par excellence und vor vier Jahren in Pyeongchang noch Riesentorlauf-Olympiasiegerin, schied als Titelverteidigerin nach wenigen Toren und gut zehn Fahrsekunden im ersten Lauf aus.
Ramona Siebenhofer: „Ich konnte mich auf den Finallauf etwas besser einstellen. Wann mir so ein Innenskifehler passiert ist, kann ich überhaupt nicht sagen. Jetzt kann ich es leider nicht mehr änder. Ich muss ein Hakerl drunter setzen, jetzt geht es in Richtung Speed-Disziplinen. Dort liegt mir so ein Schnee mehr.“
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Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner