Oberdorf – Die 16-jährige Delia Durrer aus Oberdorf, gelegen im Schweizer Kanton Nidwalden, ist eine junge Skirennläuferin, die noch viel vor sich hat. Bei den FIS-Rennen in Zinal (Super-G) und Thyon (Riesentorlauf) konnte sie ihr Können abrufen und im Super-G aufs Podest fahren. Dessen ungeachtet hat die Athletin, die bald dem Swiss-Ski-Team angehören will, ihre ganze Zukunft vor sich. Und diese sieht sie im Weltcup, wie sie offen gesteht.
Delia, du bist eine junge Skirennläuferin. Wann bist du das erste Mal auf den Skiern gestanden? Und ehrt es dich, als Rohdiamant des Swiss-Ski-Teams bezeichnet zu werden?
Mit zwei Jahren stand ich das erste Mal auf den Skiern. Schon bald erkannte ich, dass diese Sportart eine Leidenschaft von mir sein wird. Mein Vater fuhr zwar einige Rennen, aber nie auf dem Niveau, so wie ich es heute mache. Ich begeisterte mich für andere Sportarten, die ich auch ausgeübt habe. Dazu zählten Ballett, Geräteturnen und Tennis. Mit elf Jahren habe ich mich dann für den Skirennsport alleine entschieden, da ich auch in einen Kader aufgenommen wurde und in späterer Folge in die Begabtenförderung Hergiswil besucht habe. Jetzt besuche ich die Sportmittelschule in Engelberg, wo ich neben dem Skirennsport meine gymnasiale Matura machen werde. Zur zweiten Frage muss ich sagen, dass ich noch nicht in den Swiss-Ski-Kader aufgenommen wurde, zumal ich noch dem nationalen Leistungszentrum angehöre.
Du bist in allen Disziplinen aktiv. Ist es falsch zu sagen, dass du eine Allrounderin bist, oder ist es noch zu früh, sich für die eine oder andere Spezialdisziplin zu entscheiden?
Ich bestreite seit einem Jahr FIS-Rennen und war in nahezu allen Disziplinen unterwegs. Da ich seit kurzer Zeit auch Abfahrten fahre, bin ich definitiv eine Allrounderin. Es ist schwer zu sagen, welche Disziplin mir am besten gefällt, doch ich kann sagen, dass mir sowohl der Super-G als auch der Riesenslalom liegen. Beim Super-G gefällt es mir, das Gefühl des Schnees auf die Skier umzusetzen und im Riesentorlauf taugen mir die technische Fahrweise und der Umstand, dass man von Beginn an voll fahren muss und sich keine Fehler leisten darf. Solange es geht, werde ich bei allen Disziplinen an den Start gehen und ich werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben, falls ich mich für die eine oder andere Spezialdisziplin entscheiden werde.
Wie schaut es im eidgenössischen Skinachwuchs der Frauen aus? Und wie ist es, um bei deinem Beispiel zu bleiben, um den Jahrgang 2002 bestellt?
Mein Jahrgang besticht durch einige gute Läuferinnen, und man kann auch sagen, dass das Jahr 2002 gut besetzt ist. Ich würde des Weiteren nicht sagen, dass wir uns Sorgen um die Zukunft des weiblichen Skirennsports machen müssen. Ich freue mich, wenn ich bei FIS-Rennen auch das eine oder andere Mal ältere Konkurrentinnen schlagen kann, doch ich schaue meistens nur auf mich und ich will meine Trainingsleistungen konstant in den Rennen bestätigen.
Hast du ein Lebensmotto, das dich nachhaltig auf und abseits der Skipiste geprägt hat? Und hast du auch ein Vorbild, das deine Bewunderung erfährt?
Stets positiv bleiben. Dieses Lebensmotto habe ich ausgewählt, weil es sowohl im Skirennsport als auch im normalen Leben Aufs und Abs gibt, die man nicht im Voraus einkalkulieren oder planen kann. Ein Vorbild von mir ist Mikaela Shiffrin. Sie betont durch ihren Kampfgeist, ihre Zielstrebigkeit und ihre Konstanz. Kopieren kann man die US-Amerikanerin sowieso nicht, sie über kurz oder lang nachmachen und ihre Fahrten studieren kann man schon.
Bleibt dein Fazit…
Ich werde nicht stehen bleiben. So werde ich jeden Tag hart weiterarbeiten und kämpfen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen danken, die mich unterstützt haben und weiterhin mich unterstützen. An erster Stelle steht meine Familie. Mein Ziel ist der Weltcup, und um dieses Ziel zu erreichen, muss ich immer nach vorne schauen, die Leistungen stets zur richtigen Zeit abrufen und durch Konstanz in den Trainingsfahrten und Rennen meine Klasse unter Beweis stellen.
Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner