Triesenberg – Die im Jahr 2003 geborene Skirennläuferin Christina Bühler aus Liechtenstein ist eine sehr junge, aber auch ehrgeizige und selbstbewusste Athletin. Auch wenn sie in ihrer Laufbahn viele Erfolge gefeiert hat, möchte sie Schritt für Schritt immer besser werden. Im Interview berichtet sie über ihre Lieblingsdisziplinen, in selbstkritischer Analyse über Stärken und Schwächen, die anstehenden Trainingseinheiten mit Tina Weirather und das Wiedersehen mit dem ehemaligen Trainer Mathias Briker.
Skiweltcup.TV: „Christina, du bist ein vielversprechendes, skifahrerisches Talent aus dem Fürstentum Liechtenstein. Was können wir in groben Zügen über deine bisherige Karriere in Erfahrung bringen und bei welchen Disziplinen startest du am liebsten?“
Christina Bühler: „Bis jetzt verlief meine Karriere recht erfolgreich. bereits in jungen Jahren konnte ich viele tolle Erfolge feiern. Die letzte Saison in der Kategorie U-16 war jedoch mein Höhepunkt. Ich gewann beim Alpecimbra FIS-Children Cup (Topolino) in Folgaria die Bronzemedaille.
Außerdem wurde ich Schweizer Meisterin im Riesentorlauf. Hinzu kam ein zweiter Platz im internationalen OPA-Ländervergleich der Alpenländer, ebenfalls im Riesenslalom und ein fünfter Rang beim Hahnenkamm Junior Race im Slalom.
Ferner konnte ich die Gesamtwertung der Interregion Ostschweiz für mich entscheiden. Dazu gesellt sich der Riesentorlauf-Triumph bei den Liechtensteinischen Jugendmeisterschaften. Schon die Aufzählung der Errungenschaften und positiven Seiten meiner bisherigen Laufbahn unterstreichen mehr als deutlich, dass der Riesenslalom meine Disziplin ist.“
Skiweltcup.TV: „Das Aushängeschild des liechtensteinischen Skirennsports ist ohne Zweifel Tina Weirather. Findet sie ab und zu Zeit, auch einmal nach dem Nachwuchs zu schauen und ihm mit guten Ratschlägen und Insidertipps Unterstützung zu gewähren?“
Christina Bühler: „Bis jetzt geschah dies eher selten, da ich bisher noch im Jugendkader (U-16) war. Man trifft sich jedoch an Anlässen, die vom Skiverband organisiert werden. Mein bisheriger Trainer Mathias Briker ist jetzt Tinas Trainer. Künftig sind auch einzelne gemeinsame Trainingseinheiten geplant. Auf diese freue ich mich.“
Skiweltcup.TV: „Christina Bühler in der Selbstkritik: Was sind deine Stärken und was sind deine Schwächen? Gibt es, wenn du die Schwächen etwas kritisch beobachtest, auch jene, die du im Laufe deiner hoffentlich noch lange andauernden Laufbahn zu deinen Stärken umwandeln möchtest?“
Christina Bühler: „Meine Stärken sind sicher in den technischen Disziplinen anzusiedeln. Zudem zeichne ich mich durch ein sehr gutes Feingefühl auf dem Schnee aus, was mir in vielen Situationen hilft. Zu meinen Schwächen gehören jetzt noch die Speed-Disziplinen, da ich mich, sobald Tempo und die vielen Sprünge das Renngeschehen charakterisieren, nicht so wohl fühle. An diesem Punkt werde ich sicherlich noch viel arbeiten.“
Skiweltcup.TV: „Was können wir über deine sommerlichen Trainingsorte und -einheiten in Erfahrung bringen? Inwiefern steckt in dem Satz, dass Wintersportler im Sommer „geformt“ werden, mehr als nur ein Körnchen Wahrheit?“
Christina Bühler: „Nach einer kurzen Pause haben wir wieder mit der Technikschulung auf den Tiroler Gletschern angefangen. Wir befinden uns bereits wieder im Stangentraining. Dessen ungeachtet steht klar das Konditionstraining im Vordergrund. Dieses ist sehr abwechslungsreich, zumal man im Skisport extrem vielfältig unterwegs sein muss.
Bis Ende September arbeiten meine Teamkolleginnen und ich intensiv an der Kondition. Trotzdem werden wir wieder einen Schneekurs auf einem alpinen Gletscher abspulen. Das kann auf dem Stilfser Joch oder in Saas Fee der Fall sein. Im Juli werden wir noch nicht auf dem Schnee trainieren.“
Skiweltcup.TV: „Vom Anblick des frischen Schnees bis hin zur perfekten Spur im Tiefschnee. Warum ist für dich der Skisport mehr als nur ein Lebenselixier, eine Verbindung von Spaß und Arbeit?“
Christina Bühler: „Da meine Familie aus dem Skisport kommt, war es schon früh klar, dass ich das auch will. Von Anfang an hatte ich extrem viel Spaß, da der Skirennsport immer wieder eine Herausforderung darstellt und man selten dieselben Bedingungen wie am Vortag vorfindet.
Im Alter von elf Jahren kam ich in den Skiverbandskader und besuchte drei Jahre lang die Sportschule Liechtenstein. Von da an war mir klaren, dass das Skifahren das ist, was ich will. Derzeit besuche ich das Sportgymnasium in Davos, in dem ich auf ein sehr professionelles Umfeld zählen kann, ehe ich in drei Jahren mein Abitur dort machen kann und die Schule abschließen werde.“
Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner