Salzburg – Der österreichische Riesentorlaufspezialist Roland Leitinger schrammte als Zweiter knapp am Sieg in Sölden zum Saisonauftakt vorbei. Kurze Zeit später verletzte er sich schwer am Knie, sodass der Olympiawinter 2021/22 schneller vorbei war als ihm lieb war. In den sozialen Medien informierte er seine Fans über sein Befinden, und das auf höchst emotionale Art und Weise.
„Ich merkte sofort, schon während des Sturzes, dass mein Knie was abbekommen hat. Als ich nach dem Sturz aufstand kontrollierte ich es, denn man kann sich ja mal täuschen oder? Aber ich merkte sofort, nein ich habe mich nicht getäuscht und rutschte die Piste auf einem Schi runter. Als ich im Ziel ankam stütze mich mein Weltklasse-Servicemann Matthias und fragte entsetzt: „Was ist los“? Ich antwortete ihm „Ich habe mir gerade mein rechtes Knie zerstört.
Ich humpelte zur Seite und setzte mich auf meine Jacke. Mein Kopf sank nach unten und es brach zum ersten Mal alles in mir zusammen. Wie kann das jetzt sein? Wie kann meine Saison von 100 auf 0, innerhalb von Sekundenbruchteilen wie mit einem Schalter beendet werden. Ja genau WIE? Ich hatte doch erst in Sölden wieder gespürt was es heißt, den Schalter auf 100 zu stellen.
Es hatte alles so viel Spaß gemacht und jetzt sitze ich im Schnee und bin mir sicher, dass mein Knie kaputt ist.
Genau in dem Moment kommt mein bester Freund und Kollege im ganzen Team Stefan Brennsteiner von seiner Fahrt ins Ziel. Ich sitze noch immer wie versteinert auf meiner Jacke und ich meine, dass mein Blick irgendwas zwischen „völliger Verzweiflung und was weiß ich was“ aussagte, und ich glaube Stefan hat mir ins Gesicht geschaut und er hat sofort gewusst was los ist. Stefan ich wünsche mir für dich, dass du mit deiner Begeisterung den Skisport zu betreiben (die wirklich ansteckend ist), die Saison deines Lebens fährst und Spaß daran hast. Ich bin jetzt der Edelfan vorm Fernseher.
Dann fuhr ich mit meinem Physiotherapeuten mit dem Auto vom Schigebiet ins Hotel und ich wurde zum ersten Mal emotional, denn ich realisierte was jetzt wieder auf mich zukommt, nämlich beinharte monatelange schmerzhafte Reha und nicht das Rennfahren, dass ich so sehr liebe.
An alle Follower und Fans es tut mir Leid, dass ich ein Monat lang nichts von mir hören ließ. Aber ich musste das für mich jetzt erst mal selber einordnen und sacken lassen.
Mittlerweile ist die Reha voll angelaufen und ich gebe jeden Tag alles um mein Knie wieder richtig fit zu bekommen um auf die Piste zurück zu kehren.
Danke an alle bis bald!“
Der 30-Jährige brauchte lange, um das Ganze zu verdauen. Er realisierte gleich, dass die Verletzung im Knie schwer war. Alles, was er sich in dieser Saison aufbaute, brach wohl wie ein Kartenhaus zusammen. Trotzdem will er sich der beinharten Rehabilitationsphase stellen. An das Rennfahren, das er so liebt, kann er momentan nicht denken.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: olympia.at, kleinezeitung.at