Bozen – Die junge neuseeländische Skirennläuferin Alice Robinson hat im vergangenen Winter mehrere Male ihr Talent unter Beweis gestellt. So hat sie nicht nur das Auftaktrennen in Sölden, sondern auch später im Laufe des Ski Weltcup Winters noch einmal zugeschlagen. Im Interview mit Skiweltcup.TV spricht die aufstrebende Athletin vom anderen Ende der Welt, die in Bozen bei ihrem Ausrüster Reusch zu Gast war, über die letzte Saison, ein Patentrezept gegen Heimweh einer 18-Jährigen und vieles mehr.
Alice, du bist mehr als nur ein Rohdiamant im weiblichen Skizirkus. Ist die Bezeichnung „Jahrhunderttalent“ zu hoch gegriffen oder möchtest du lieber trotz zweier sensationeller Siege im letzten Winter nach wie vor in kleinen Schritten in die Weltspitze kommen und danach erfolgreich den Hang hinunterfahren?
Ja, ich denke, die Bezeichnung „Jahrhunderttalent“ schießt etwas über das Ziel hinaus. Aber natürlich versuche ich, dass ich täglich besser werde. Ich will mich in der Weltspitze behaupten und bei jedem Rennen mein Bestes geben. Wenn ich an den Start gehe, möchte ich immer gewinnen, auch wenn das natürlich nicht möglich ist. Aber dieses Ziel habe ich vor jedem Rennen vor meinen Augen.
Was dürfen wir über dein Sommertraining in Erfahrung bringen?
Mein Sommertraining war nicht einfach, um nicht zu sagen schwierig. Der Grund dafür war, dass durch die Corona-Pandemie mein Trainerteam in Neuseeland nicht vor Ort sein konnte. Natürlich habe ich auch in dieser Zeit gearbeitet, musste aber bis Ende August warten um endlich wieder gemeinsam mit meinem Team in Europa zu trainieren.
Wenn du jetzt im Weltcup und bei den Junioren-Weltmeisterschaften startest, bist du unzählige Kilometer von zuhause weg. Stimmt dich dieser Umstand etwas traurig und gibt es in deinen Augen ein Patentrezept gegen mögliches Heimweh?
Natürlich ist es schwierig so weit weg von Zuhause zu sein. Eine Ski Weltcup Saison ist schon sehr lange. Solange ich beschäftigt bin, an Wettkämpfen teilnehme, und dabei Spaß habe, denkt man nicht so viel an Zuhause. Skifahren ist mein Leben und wenn ich Skifahren kann, dann bin ich glücklich. Aber ein wenig Heimweh habe ich immer im Herzen.
In Kürze findet in Sölden der Startschuss hinsichtlich der neuen Saison statt. Im letzten Jahr hast du die Konkurrenz schockiert und den ersten Platz belegt. Willst oder wirst du wieder einen Sieg einfahren?
Schön wäre es allemal. Aber ich bin nicht die riesengroße Favoritin auf den Sieg. Aber mein Anspruch wird es nach wie vor bleiben, weiterhin ganz vorne mitzumischen. (lacht)
Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner