Aich – Der 27-jährige österreichische Skirennläufer Daniel Danklmaier, der sowohl die Skihauptschule als auch die Skihandelsschule in Schladming besucht hatte, hat sich auf die Speeddisziplinen spezialisiert. Er ist in Aich im Ennstal zuhause und berichtet im Interview mit uns über den vorzeitig zu Ende gegangene Saison 2019/20, die derzeitige Corona-Pandemie und die Hoffnung, dass der Speedwinter 2020/21 – wie gewohnt – in Nordamerika seinen Anfang nimmt.
Daniel, die Ski Weltcup Saison 2019/20 ist für alle Ski-Asse vorzeitig zu Ende gegangen, so auch für dich. Wie würdest du deinen Winter persönlich beschreiben? Gibt es ein Rennen, das du unbedingt – rein von den positiven Emotionen – noch einmal bestreiten möchtest und auf welchen Renneinsatz würdest du im Nachhinein am ehesten verzichten?
Ja, es war ein sehr guter Winter, der leider zu früh zu Ende ging. Ich bin ab Januar immer besser in Schuss gekommen. Gerne erinnere mich an die Kombi-Abfahrt in Wengen, wo ich nach dem Überqueren der Ziellinie erstmals die grüne Eins aufleuchten sah. Verzichten würde ich gerne auf die Abfahrt in Bormio, in der ich mein Knie ein wenig „beleidigt“ habe.
Der Schweizer Daniel Yule sagte vor kurzer Zeit, dass im Skirennsport viele Fehler gemacht worden sind und dass das globale Ansehen zurückgeht. Ferner behauptete er, dass den jungen Menschen der Zugang fehle. Kannst du diese Worte teilen und was gibt es hier etwas, was ergänzend anführen möchtest?
Ich kann nicht wirklich behaupten, dass das Fehler sind. Aber es gibt sicher viele Verbesserungsmöglichkeiten.
Nach der Corona-Pandemie, die viel auf den Kopf gestellt hat, beginnt für das Team Austria in den heimischen Gletschern das erste Training. Bist du da auch dabei oder wie schauen deine nächsten Einheiten nach den Lockerungen im Allgemeinen aus und auf welche Übungen hast du im Besonderen in der Quarantäne zählen können?
Ja, ich bin auch bei den Gletschertrainings mit von der Partie. Ich bin wieder froh, auf meinen Skiern stehen zu dürfen. Aber meine nächsten Einheiten werden vorwiegend Kraft- und Ausdauereinheiten werden.
In Zeiten der Quarantäne konnte ich immer auf mein Rad und meine Laufschuhe zählen. (lacht)
Warum wird der bevorstehende Winter ein noch erfolgreicher Daniel Danklmaier? Gehst du davon aus, dass die Speedsaison traditionell in Nordamerika beginnt oder kannst du dich auch mit einer Alternative, an einem Ort mehrere Rennen durchzuführen, um den Rennprogrammkalender durchzuziehen, anfreunden?
Der Winter wird erfolgreich, weil ich hart an mir weiter arbeiten werde und mit Atomic, Planai und Komperdell die perfekten Partner an meiner Seite habe. Natürlich hoffe ich, dass die Speedsaison wie gewohnt in Nordamerika beginnt. Da ich aber Ski fahren will, bin ich natürlich auch mit einem anderen Rennkalender einverstanden.
Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner