Lake Louise – Am heutigen Freitagabend fand die erste Abfahrt der Damen im kanadischen Lake Louise statt. Dabei zeigte sich die azurblaue Skirennläuferin Sofia Goggia in einer beachtlichen Frühform. Die Disziplinenwertungssiegerin der vergangenen Saison gewann in einer Zeit von 1.46,95 Minuten und verwies die US-Amerikanerin Breezy Johnson (+1,47) und die Österreicherin Mirjam Puchner (+1,54) mehr als nur klar auf die Positionen zwei und drei.
Sofia Goggia: „Ich weiß nicht warum ich soviel Vorsprung habe. Es war vom Start weg sehr schnell. Ich hätte mir wirklich nicht gedacht, dass ich hier in Lake Louise mit einem solchen Zeitabstand gewinnen kann. Hier sind zehn Damen am Start, die alle gewinnen können. Es gibt hier viele Abschnitte wo man Fehler machen kann. Heute ging es gut, und ich hatte auch sehr gutes Material.“
Mirjam Puchner: „Man muss so ehrlich sein, Goggia ist heute in einer eigenen Welt gefahren. Platz drei ist natürlich super, aber der Abstand ist schon ziemlich groß. Ich habe mich in der ganzen Vorbereitung, insbesondere in Copper Mountain, schon sehr stabil gefühlt. Das Selbstvertrauen habe ich schon mitgebracht. So ein Ergebnis im ersten Rennen ist schon viel wert.“
Daten und Fakten – Damen Ski Weltcup
1. Abfahrt der Damen in Lake Louise
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Puchners Teamkollegin Ramona Siebenhofer (+1,96), die bereits im Riesentorlauf in dieser Saison Weltcupluft einatmete, beendete ihren Arbeitstag auf Rang vier. Die eidgenössische Athletin Corinne Suter (+2,02), ihres Zeichens Weltmeisterin von Cortina d’Ampezzo und durch einen Trainingssturz im September weniger Trainingskilometer als ihre Konkurrentinnen in den Beinen habend, klassierte sich auf Platz fünf.
Ramona Siebenhofer: „Ich habe mich heute schon etwas als Testpilotin gefühlt. Ich kann aber nicht sagen, dass ich mich auf der Strecke nicht wohlgefühlt hätte. Goggia hat uns, bei dem Zeitabstand, schon eine Denkaufgabe mitgegeben. Man muss sagen, sie war heute in einer eigenen Liga unterwegs.“
Die junge Südtirolerin Nadia Delago (+2,09) konnte mit ihrem ersten Einsatz in diesem Winter zufrieden sein und schwang auf Rang sechs ab. Gut war auch die sympathische und wieder erstarkte ÖSV-Vertreterin Conny Hütter (+2,15) unterwegs; sie wurde Siebte. Ein gutes Jahr nach ihrer schweren Verletzung war Nicol Delago wieder im Einsatz. Bei ihrem Comebackrennen schwang die Grödnerin auf Position acht ab. Ihr Rückstand auf ihre Mannschaftskollegin Goggia betrug 2,16 Sekunden.
Cornelia Hütter: „Für mich persönlich war ein Top 15 Platz schon ein Ziel. Bei den Startnummern vor mir sind nicht mehr viele vorne reingefahren. Ich habe zu mir gesagt, da muss ich mich jetzt richtig rein klemmen, damit im Ziel eine gute Zeit rausschaut. Es war cool zu fahren, auch wenn die Piste heute ganz anders war, als beim ersten und einzigen Abfahrtstraining. Ich bin sehr zufrieden, dass wir so gutes Rennmaterial ausgesucht haben. Na ja, und ich bin auch recht gut gefahren. Jetzt noch etwas Video schauen, weil der Abstand noch sehr groß ist. Dann morgen angreifen und da möchte ich noch etwas weiter nach vorne.“
Suters Mannschaftskollegin Jasmine Flury (+2,31) positionierte sich auf Platz neun und war um eine kleine Hundertstelsekunde schneller als die Deutsche Kira Weidle (+2,32), die Zehnte wurde und noch etwas auf ihr fixes Olympiaticket warten muss. Bei ihrem 100. Weltcupeinsatz kam die Österreicherin Tamara Tippler (+2,34) auf Rang elf. Die Swiss-Ski-Damen Priska Nufer (+2,64) und Lara Gut-Behrami (+2,74) waren nicht so gut drauf, wie man es von ihnen gewohnt ist. Für sie reichte es für die Plätze 14 und 17. Dazwischen reihte sich die Vorarlbergerin Christine Scheyer (+2,68) auf Platz 15 ein.
Die Tirolerin Stephanie Venier war auf die Hundertstelsekunde gleich schnell wie die routinierte Tessinerin, die mit dem zweiten Platz beim Riesentorlauf von Sölden sehr gut in die Olympiasaison 2021/22 gestartet war. Trotzdem wäre die Vizeweltmeisterin des Jahres 2017 glücklich, wenn sie bessere Ergebnisse erzielen und an ihre alte Form anknüpfen würde. Mit wenigen Speedtrainingstagen im Gepäck reiste die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin (+3,60), die außerhalb der besten 20 ins Ziel kam, an.
Auch Nicole Schmidhofer kehrte ins Weltcupgeschehen zurück. Mit über viereinhalb Sekunden Rückstand auf Goggia konnte sie selbstredend nicht um den Sieg mitkämpfen, aber für den Mut und den Willen der Österreicherin, nach so einer schweren Verletzung an den Start gegangen zu sein, hätte sich die steirische Frohnatur mindestens 100 Bonuspunkte verdient.
Nicole Schmidhofer: Für mich war das Rennen besser, als die Zeit es aussagt. Es war cool zum Fahren. Viel mehr habe ich zurzeit noch nicht drauf. Für das erste Mal war es schon ganz gut. Ob ich die weiteren Rennen am Wochenende bestreite, werden die Trainer und ich noch absprechen.
Morgen findet in Lake Louise die nächste Abfahrt der Damen statt.
Rennbericht nach 45 Rennläuferinnen
Lake Louise (CAN)
– Fr., 03.12.2021, 20:30 Uhr (MEZ): Abfahrt Damen
– Sa., 04.12.2021, 20:30 Uhr (MEZ): Abfahrt Damen
– So., 05.12.2021, 18:30 Uhr (MEZ): Super-G Damen
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Rennbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner