21 Oktober 2018

Swiss-Ski Präsident Urs Lehmann blickt zuversichtlich in die Zukunft

© swiss-ski.ch / Urs Lehmann
© swiss-ski.ch / Urs Lehmann

Urs Lehmann nimmt mit vollem Elan sein elftes Jahr als Präsident von Swiss-Ski in Angriff. «Wenn man Freude an der Arbeit hat, zählt man die Stunden nicht. Amtsmüdigkeit spüre ich keine. Ich habe nach wie vor viel Spass und Freude und ein lässiges Team.» Kurz vor dem Start in den Skiweltcup-Winter äussert sich der Abfahrtsweltmeister von 1993 zu den Herausforderungen und Zielen des Verbandes.

Urs Lehmann, die Bilanzen von Swiss-Ski an Grossanlässen dürfen sich sehen lassen.

«Das ist so. Nicht nur in einer Sportart wie Ski Alpin läuft es gut, auch in den übrigen Disziplinen – wir haben ja elf Sportarten – dürfen wir mit einer gewissen Genugtuung feststellen, dass wir eine Breite auf gutem Niveau hingekriegt haben. Und dort, wo wir Probleme hatten, ich denke an das alpine Krisenjahr 2013, haben wir die Lehren gezogen.»

Mit Nachhaltigkeit?

«Wir hatten wiederholt angekündigt, an der WM 2017 in St. Moritz parat zu sein. Dieses Wort konnten wir halten. Auch da haben alle mitgezogen. Auf der Welle, die wir, die die Athleten entfacht haben, konnten wir bisher weiterreiten. Besondere Freude bereitet mir, dass es mit dem Nachwuchs vorwärts geht und die Massnahmen, die wir in der Krisenzeit ergriffen haben, Früchte tragen. Wenn wir in die Zukunft schauen, auf die Jungen, das Slalom-Team, das Damen-Team, das unglaublich stark und trotzdem noch jung ist, darf man Freude haben und zuversichtlich sein. Aber das muss ich wohl nicht speziell erwähnen: Eine Garantie haben wir nicht. Eine oder zwei Verletzungen von Leistungsträgern können die Situation verändern. Doch grundsätzlich sind wir gut aufgestellt.»

Ein Fernziel ist der Gewinn der Teamwertung im alpinen Ski-Weltcup – eine Illusion oder ein realistisches Ziel?

«Man muss realistisch anerkennen, dass die Österreicher immer noch ein rechtes Stück voraus sind. Vor kurzer Zeit hätten wir noch gesagt: die sind ausser Reichweite. Jetzt können wir, wenn alles optimal läuft und es keine gravierenden Verletzungen und Ausfälle von Leistungsträgern gibt, in den nächsten zwei, drei Jahren vielleicht sogar dieses Ziel ins Auge fassen. Die Damen waren schon im vergangenen Winter auf Augenhöhe mit den Österreicherinnen, und das mit einer rekonvaleszenten Lara Gut.»

Und bei den Herren?

«Da sind wir noch nicht ganz so weit, aber die Perspektiven sind gut. Wir haben ein tolles Team und Athleten an der Weltspitze – allen voran Beat Feuz. Aber wir sind noch zu wenig breit aufgestellt im Weltcup. Wir haben Junge wie den fünffachen Junioren-Weltmeister Marco Odermatt und andere mit grossem Potenzial. Wenn es den Trainern gelingt, diese an die Weltspitze heranzuführen, dürfen wir uns auf schöne Jahre freuen.»

Bei den Frauen vollzogen Cheftrainer Hans Flatscher und Nachwuchschef Beat Tschuor eine Rochade – im Prinzip ein idealer Personalwechsel von unten nach oben und oben nach unten.

«Ich betrachte das als Zeichen für die Stärke der Struktur, die Stärke der Mannschaft, die wir in den letzten Jahren miteinander erarbeitet haben. Wenn man jemand aus dem Weltcup zurücknehmen kann mit all den Erfahrungen, die Hans Flatscher besitzt, um das dem Nachwuchs zu vermitteln, ist es das Beste, was passieren kann.»

Interview: Richard Hegglin
Quelle:  www.Swiss-Ski.ch
Das ausführliche Interview finden sie hier

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