Sölden/Schladming – Die Corona-Sache ist noch nicht ausgestanden; schon stehen mit dem Ukrainekonflikt und der Energiekrise zwei weitere Hiobsbotschaften ins Haus, die vor einigen Jahren unvorstellbar schienen. Die Zukunft schaut nicht so rosig aus, und die schmelzenden Gletscher tun ihr Übriges. Die Ötztaler beispielsweise sind zwar stolz auf ihren Gletscher, trotzdem kann ihnen die Produktion des weißen Goldes in der kalten Jahreszeit teuer zu stehen kommen.
In zweieinhalb Monaten will man in Sölden mit dem zur Tradition gewordenen Riesenslalom auf dem Rettenbachferner in den WM-Winter 2022/23 starten. Trotzdem ist man sich im Klaren, dass die gegenwärtige Energiekrise auch Top-Ressorts zusetzen kann. Wer Schnee herstellt und Lifte betreibt, weiß, dass es hierfür Strom benötigt. Auch wenn das Saison Opening sehr viel teurer wird, ist das Rennen im Ötztal keineswegs gefährdet.
Auch beim Nachtslalom in Schladming müssen die Veranstalter tiefer in die Tasche greifen. Zwischen Logistik, Aufbau und Security gibt es keinen Bereich, den die Teuerungswelle nicht betrifft. Skifans können dessen ungeachtet aufatmen; dem Event auf der berühmt-berüchtigten Planai steht nichts im Wege. Die Organisatoren glauben nicht, dass es aufgrund der Aufforderung zum Energiesparen und des Flutlichts nicht zu einer moralischen Debatte kommen wird. Dann könnte man auch keine Fußballspiele abends oder ein Open-Air-Konzert oder Ähnliches austragen.
Ohne Zweifel steht man vor Herausforderungen. Diesen muss man sich erfolgreich in den Weg stellen und an fairen und vor allem umsetzbaren Lösungen arbeiten. Dass der Sport darunter leidet, muss nicht sein. Das hätte er sich hinsichtlich seines Status als essentieller Wirtschaftsfaktor und den vielen Anhängern auf keinen Fall verdient. Das muss in aller Deutlichkeit auch einmal gesagt werden.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: krone.at (Auszug)
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
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