Pyeongchang – Mutige Herren rasen in der Abfahrt den Berg hinunter und erreichen erschöpft, aber glücklich das Ziel. Doch wenige, sehr wenige Fans finden den Weg in den Zielraum. Es schaut so aus, als ob die Südkoreanerinnen und -koreaner kein Interesse haben. Sonst kann man sich die Geisterkulisse kaum vorstellen. Wenn von den Athleten nur Freunde und Verwandte im Zielstadion sitzen, ist es schon traurig und alles andere als olympiawürdig.
Man kann sich vorstellen, wie den Sportlern zumute ist. Man trainiert vier Jahre oder auch ein ganzes Leben auf den Tag X hin, und dann verirren sich gerade 200 bis 300 Schlachtenbummler zu den Siegesehrungen.
Ist die klirrende Kälte Schuld an den mauen Stimmungsbildern? Nun ja, der Wintersport ist nicht gerade das Lieblingskind des Südkoreaners. Die Startzeiten wurden keineswegs an den Veranstaltungsort, sondern an jene der Abnehmerstaaten in Europa und in den USA abgestimmt. Die Ticketpreise sind erschwinglich, sogar sehr erschwinglich. Aber von Impressionen á la Lillehammer 1994 ist man meilenweit entfernt.
Man muss am siebten Tag der Olympischen Winterspiele in Südkorea kein Prophet sein, um zu wissen, dass dies die besten Spiele aller Zeiten waren. Und solange der Kommerz Olympia regiert und die Schlüsselwörter Nachhaltigkeit und Tradition teilweise mit Füßen getreten werden, wird sich leider daran nichts ändern.
Kommentar für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
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