In den kulissenreichen Bergen von Saalbach-Hinterglemm endete nächste Woche die Weltcup-Saison 2023/24, doch der alpine Skizirkus steht bereits vor neuen organisatorischen Herausforderungen. Die fehlende Veröffentlichung des offiziellen Rennkalenders für die kommende Saison 2024/25 sorgt für Unruhe beim Österreichischen Skiverband (ÖSV), während die Fédération Internationale de Ski (FIS) um Geduld bittet und betont, dass die Planung unter Kontrolle sei.
FIS-Generalsekretär Michel Vion versicherte am Rande des Ski Weltcup Finale im ORF, dass ein Entwurf für die Saisonen 2024/25 und 2025/26 vorliege, der zu „85 bis 90 Prozent“ finalisiert sei und bereits an die nationalen Verbände sowie Cheftrainer verteilt wurde. Diese Aussage genügt dem ÖSV jedoch nicht, der auf einen offiziellen Kalender pocht, um sowohl die nationalen Events als auch internationale Reisen zu planen.
Ein zentraler Diskussionspunkt ist die Austragung der Rennen in Zermatt/Cervinia, die in den vergangenen zwei Jahren aufgrund von Wetterkapriolen nicht stattfinden konnten. Die Entscheidung über deren Zukunft steht unmittelbar bevor und hat weitreichende Konsequenzen für den Kalender, insbesondere für den traditionellen Weltcup-Start in Sölden.
ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer drückt seine Frustration über die verzögerte Entscheidungsfindung aus, da eine Planung für Sölden Ende Oktober festgelegt werden muss, um die notwendige Unterkunftskapazität zu sichern. Ein möglicher späterer Saisonstart Anfang November wird somit wahrscheinlich erst für das Jahr 2025 eine Option sein.
In der Zwischenzeit wird ein detaillierter Plan für den idealen Saison-Auftakt diskutiert, der traditionell in Sölden beginnen, gefolgt von Rennen in Levi und Hochgurgl, und einem anschließenden Wechsel nach Nordamerika für die Speed-Disziplinen vorsieht. Zurück in Europa, würden dann die europäischen Klassiker den Kalender bereichern.
Sowohl ÖSV als auch FIS sehen zudem Potential in der Ausweitung von Technikrennen unter Flutlicht während der Woche, um die Attraktivität und Kommerzialisierung des Sports zu steigern. Ein Nacht-Riesentorlauf der Damen in Flachau und die Rückkehr von Hinterstoder in den Weltcup-Kalender stehen ebenfalls zur Diskussion.
Während die Ski-Welt auf die offizielle Bestätigung des Kalenders im Mai wartet, bleibt die Spannung hoch und verdeutlicht die Komplexität hinter den Kulissen eines globalen Wintersports.
Quellen ORF.at & Laola1.at
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Herren Saison 2023/24
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Damen Saison 2023/24