6 April 2024

Urs Lehmann verzichtet auf eine weitere Amtszeit im FIS-Council

Urs Lehmann's Vision für Olympische Winterspiele 2038 in der Schweiz (Foto: © Swiss-Ski)
Urs Lehmann's Vision für Olympische Winterspiele 2038 in der Schweiz (Foto: © Swiss-Ski)

Wenn am Mittwoch, 5. Juni 2024, in Reykjavik das FIS-Council für die nächste zweijährige Amtszeit bis 2026 gewählt wird, schlägt Swiss-Ski dem FIS-Kongress Jean-Philippe Rochat zur Wahl vor. Rochat kandidiert anstelle des Swiss-Ski-Präsidenten Urs Lehmann, der dem FIS-Council seit 2021 angehört, nun aber auf eine weitere Amtszeit verzichtet.

Seit 2008 ist Urs Lehmann Präsident des Schweizerischen Skiverbandes Swiss-Ski, seit Anfang 2009 CEO des Arzneimittelherstellers Similasan. In beiden Funktionen hat der 55-jährige Aargauer ereignisreiche Zeiten hinter und vor sich, was ihn zu einer umfassenden Auslegeordnung und Weichenstellung bewogen hat.

Urs Lehmann wird sich an der Swiss-Ski-Delegiertenversammlung am 29. Juni 2024 in Bern für eine fünfte Amtszeit von vier Jahren als Verbandspräsident zur Verfügung stellen. «Meine Motivation, die Weiterentwicklung von Swiss-Ski mitzugestalten, ist ungebrochen, zumal wir sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene so dynamisch und schlagkräftig aufgestellt sind, dass sich auch in den nächsten Jahren viel wird bewegen lassen», sagt Lehmann.

Mit den Biathlon-Weltmeisterschaften 2025 in Lenzerheide, den Snowboard- und Ski-Freestyle-Weltmeisterschaften 2025 im Engadin sowie den alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2027 in Crans-Montana werden allein in den nächsten drei Jahren drei Schneesport-Weltmeisterschaften in der Schweiz stattfinden. Crans-Montana 2027 steht Urs Lehmann als Präsident des Organisationskomitees vor.

Rochat: Kandidat mit hervorragender Eignung

Bei Similasan ist zuletzt mit einem Management-Buy-out das Fundament gelegt worden, um nach einer äusserst anspruchsvollen Periode mit einer einschneidenden Restrukturierung wieder optimistisch in die Zukunft blicken zu können. «Unsere unternehmerische Verantwortung ist noch einmal grösser geworden», sagt Urs Lehmann.

Neben seinen Engagements für Swiss-Ski und Similasan möchte sich Urs Lehmann weiterhin mit voller Kraft für das Projekt Switzerland 2038 einsetzen. Er fungiert im Duett mit Ruth Wipfli Steinegger als Co-Präsident des Vereins, der das gesamtschweizerische Olympia-Projekt vorantreibt.

Im Zuge der geschilderten Entwicklungen sowie der mittel- und längerfristigen Zukunftsplanung hat sich Urs Lehmann entschieden, seinen Sitz im 22-köpfigen Council des Internationalen Ski- und Snowboard-Verbandes FIS zur Verfügung zu stellen. «Die Tatsache, dass wir in der Person von Jean-Philippe Rochat einen neuen Kandidaten mit hervorragender Eignung zur Wahl vorschlagen können, hat mir diesen Entscheid wesentlich erleichtert», sagt Lehmann.

National und international bestens vernetzt

Jean-Philippe Rochat war von 2004 bis 2016 Vizepräsident von Swiss-Ski. Der 66-jährige ist auch nach seinem Rücktritt eng mit dem Sport im Allgemeinen und dem Schneesport im Speziellen verbunden geblieben. Hauptberuflich war Rochat, dessen Sohn Marc zu den weltbesten Slalomfahrern zählt, bis Ende 2023 als Partner der renommierten Anwaltskanzlei Kellerhals Carrard tätig; seit Anfang 2024 fungiert er als Of Counsel. Zu Rochats Spezialgebieten gehört das Sportrecht. Von 1994 bis 1999 amtete er als Generalsekretär des Internationalen Sportschiedsgericht TAS, seit 2000 war er in rund 80 TAS-Verfahren als Vorsitzender oder Schiedsrichter tätig.

«Meine Faszination für den Schneesport in all seinen Facetten ist ungebrochen», sagt Jean-Philippe Rochat. «Es wäre mir eine Ehre, meine Expertise künftig in das FIS-Council einbringen zu können und die grossen Herausforderungen, mit denen sich der Schneesport konfrontiert sieht, als Mitglied dieses Gremiums mit frischem Elan anzugehen. Vor allem möchte ich dazu beitragen, die FIS-Familie wieder zu einen.»

Urs Lehmann sagt zur Kandidatur seines einstigen Vizepräsidenten: «Jean-Philippe ist sowohl national als auch international bestens vernetzt und hat das grosse Bild im Auge. So, wie Swiss-Ski während vieler Jahre von seiner Um- und Weitsicht und von seiner starken Persönlichkeit profitiert hat, würde seine Wahl auch die globale Schneesport-Community enorm bereichern.»

Die Interessen noch wirkungsvoller und konsequenter vertreten

Für Urs Lehmann ist sein Verzicht auf eine weitere Amtszeit im FIS-Council keineswegs gleichbedeutend mit einem Rückzug aus der internationalen Schneesportpolitik – im Gegenteil. Die Neuausrichtung wird es ihm ermöglichen, die Interessen von Swiss-Ski auf globaler Ebene noch wirkungsvoller und konsequenter zu vertreten. «Ich werde künftig mehr Handlungsspielraum haben, um mich weiterhin nach bestem Wissen und Gewissen für die bestmöglichen Lösungen zum Wohl des Sports einzusetzen», sagt Lehmann. «Die FIS ist der Verband der nationalen Verbände – und das muss unbedingt so bleiben. Sie darf keine Top-down-Organisation werden.»

Pressemitteilung: Swiss-Ski
Philipp Bärtsch   

 

 

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