Kreuth – Die Deutsche Viktoria Rebensburg ist eine bescheidene Skirennläuferin. Sie punktet mit ihrer charismatischen Art und ist dennoch erfolgreich. Mit drei Jahren stand sie das erste Mal auf den Skiern und vor 13 Jahren feierte sie auf der Reiteralm ihr Debüt im Ski Weltcup. Den allerersten Sieg konnte sie bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver einfahren. Im Riesentorlauf gewann die bayerische Skirennläuferin die Goldmedaille.
Die WM-Silbermedaille von Åre, die sie im letzten Winter gewonnen hat, ist mit reichlichen Emotionen bestückt. Die Einstellung zur Materie hat ihr geholfen, dieses Ergebnis zu erzielen und dieses Ereignis zu erleben. Bei den Welttitelkämpfen in St. Moritz zwei Jahre zuvor war sie an einem Tiefpunkt angelangt, der sie prägte. Nicht nur skifahrerisch, sondern auch menschlich ist Viky reifer geworden.
Eine besondere Stärke von Viktoria Rebensburg ist die Vorbereitung auf ein Rennen. Sie kann alles rund um sich ausblenden und sich nur noch auf den bevorstehenden Lauf konzentrieren. Technisch ist sie eine Augenweide, auch wenn sie hin und wieder einen Lauf etwas vorsichtig in Angriff nimmt. Dies soll und kann jedoch keine Kritik sein. Ganz im Gegenteil ist dies auch eine Stärke um nicht vorzeitig auszuscheiden. Die Erfolge von Viktoria Rebensburg sprechen für sich. Olympisches Riesenslalom Gold in Vancouver 2010, Olympia Bronze in Sotschi 2014, die WM-Silbermedaillen bei der WM in Vail 2015 und Are 2019, sowie 17 Siege im Ski Weltcup und drei Riesenslalomkugeln (2010/11, 2011/12, 2017/18) in der Disziplinenwertung.
Im Ski Weltcup genießt Rebensburg das Familiäre. Sie pflegt ihre sportlichen Freundschaften und genießt auch den Plausch mit der Konkurrenz. Mit ihrer bayerischen Heimat ist sie tief verwurzelt. Hier kann sie abschalten, neue Energie tanken und ihre Freizeit mit schwimmen, wandern, Rad fahren und Skitouren genießen. Dabei liegt es auf der Hand, dass das Skiclub-Waldfest in Kreuth ihr Lieblingsfest ist.
Negative Charaktere sind Rebensburg ein Gräuel. Sie hingegen ist ein positiver Mensch. Man muss angesichts vieler schlechter Nachrichten Dinge von der positiven Seite sehen. Die Athletin, die vor einigen Tagen 30 Jahre alt geworden ist, will solange fahren, solange sie Spaß an der Sache hat, sie körperlich gesund und erfolgreich ist. Außerdem bedankt sie sich bei allen, die sie auf dem bisherigen Weg begleitet haben und ihr weiterhin die Unterstützung bieten, die sie braucht, um erfolgreich zu sein.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: merkur.de, eigene Recherche