Garmisch-Partenkirchen – Am heutigen Samstag wurde mit dem Super-G der Herren in Garmisch-Partenkirchen das letzte Weltcuprennen vor dem Beginn der Ski-Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo ausgetragen. Dabei triumphierte der Österreicher Vincent Kriechmayr. Der Oberösterreicher, der bereits vor einigen Tagen in Kitzbühel als Sieger abschwang und das rote Trikot des in der Disziplinenwertung Führenden innehat, benötigte für seinen sechsten Erfolg bei einem Super-G eine Zeit von 1.12,68 Minuten. Sein Teamkollege Matthias Mayer (+0,17) und der junge Schweizer Marco Odermatt (+0,49) landeten auf den Rängen zwei und drei.
Vincent Kriechmayr: „Es war eine gute Fahrt und ich fühle mich sehr gut im Super-G. Aber Mothl ist sehr dicht hinter mir. Auch wenn ich mich zurzeit gut präsentiere bin ich nicht der einzige Favorit bei der Ski WM. In Cortina ist es eine neue Strecke, neuer Tag, da gilt es das wieder umzusetzen. Die kleine Kugel im Super-G habe ich zurzeit überhaupt nicht im Blick.“
Matthias Mayer: „Zurzeit läuft es wirklich sehr gut. Ich habe ein gutes Gefühl auf dem Ski, kann attackieren und trotzdem locker fahren. Diese Mischung macht es aus. Den Sieg habe ich unten in der Zielkurve verspielt, wo es mich etwas verdreht hat. Aber ich muss schon sagen, Vince ist super gefahren, da kann man nur gratulieren.“
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Eine gute Leistung zeigte auch der Franzose Nils Allegre (+0,57), der auf Position vier abschwang. Christof Innerhofer (+0,68) aus Südtirol freute sich über Platz fünf. Mehr noch: Aufgrund seines mehr als zufriedenstellenden Resultats kam er in den letzten vier Speedrennen immer unter die besten Fünf; die WM kann also kommen. Max Franz (+0,70) aus Österreich klassierte sich als Sechster knapp hinter dem Pusterer. Loic Meillard (+0,74), seines Zeichens wie Odermatt ein talentierter Swiss-Ski-Athlet, musste sich mit dem siebten Rang begnügen, konnte aber ansatzweise seine fahrerische Klasse unter Beweis stellen.
Max Franz: „Die SKI WM war insbesondere hier in Garmisch für mich schon das große Thema. Ich will bei der WM dabei sein. Das ist mir heute auch im Super-G ganz gut geglückt. Unten hätte ich noch mehr gut machen können. Wenn man die anderen Rennen anschau, dann hat es passagenweise eh auch schon gepasst. Vielleicht hat es auch den Druck gebraucht. Jetzt hatte ich endlich, an diesem Wochenende, zwei Rennen ohne Fehler.“
Die besten Zehn wurden von Dominik Paris (8., +0,76) aus dem Ultental, dem Schweizer Beat Feuz (9. +0,77) und dem zeitgleichen Duo Romed Baumann aus Deutschland und Gino Caviezel (je 10.; +0,78) abgerundet. Auch Caviezel fährt für das Swiss-Ski-Team. Andreas Sander (+0,94) vom DSV-Aufgebot beendete den Super-G auf der Kandahar auf Position 13. Hannes Reichelt (+1,10) aus Österreich, 40 Jahre jung und vor sechs Jahren Super-G-Weltmeister in Beaver Creek, schwang hinter seinem Freund Daniel Danklmaier (15.; +1,07) auf Platz 17 ab.
Hannes Reichelt: „Das war es definitiv mit der WM für mich. Aber ich habe immer gesagt, ich will nur zur WM fahren, wenn ich konkurrenzfähig bin. Heute war es ansatzweise in Ordnung. Auf die Top 5 habe ich fünf Zehntelrückstand, dass ist auch keine Welt mehr. Aber die Welt geht deshalb auch nicht unter. Auf alle Fälle fahre ich die Saison fertig und entscheide danach wie es weitergeht.“
Reichelts Mannschaftskollegen Stefan Babinsky (+1,28) und Christian Walder (+1,45), der sein Ticket schon gebucht hatte, reihten sich auf den Rängen 19 und 20 ein. Mauro Caviezel verzichtete auf einen Renneinsatz. Der Sieger der letztjährigen kleinen Kristallkugel im Super-G rastet noch etwas. Swiss-Ski-Herrencheftrainer Tom Stauffer im ORF: „Mauro ist noch nicht ganz bereit für das Comeback. Wir müssen ja schon eine Woche davor nennen. Wir lassen für ihn immer alles offen, da in einer Woche viel passieren kann. Hier in Garmisch war er noch nicht in der Verfassung, um seine Leistung zu bringen, die sein Anspruch ist. Wir lassen auch für die WM noch alles offen und entscheiden dann kurzfristig.“
Der nächste Super-G der Herren ist bereits jener bei der Ski-WM in der Olympiastadt von 1956. Dominik Paris wird alles daransetzen, um auch bei der Heim-WM eine Medaille zu gewinnen. Vor zwei Jahren holte er bekanntlich die Goldene in Schweden. Was die Disziplinenwertung betrifft, so hat Kriechmayer einen wesentlichen Schritt in Richtung kleine Kugel gesetzt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Stand nach 30 Rennläufern