Courchevel/Méribel – Am heutigen Mittwoch wurde in Courchevel/Méribel die letzte Abfahrt in einem langen und spannenden Weltcupwinter 2021/22 ausgetragen. Dabei gewann Vincent Kriechmayr aus Österreich in einer Zeit von 1.50,43 Minuten. Der amtierende Weltmeister verwies die beiden Schweizer Marco Odermatt (+0,34) und Beat Feuz (+0,54) auf die Ränge zwei und drei.
In der Disziplinenwertung gewann Aleksander Aamodt Kilde. Der Wikinger holte 620 Punkte und hatte in der Endabrechnung 13 Zähler mehr als der eidgenössische Seriensieger Beat Feuz. Der Ultner Dominik Paris sammelte 522 Punkte und belegte den dritten Rang.
Vincent Kriechmayr: „Dafür trainiere ich den ganzen Sommer. Heute war es schon sehr fordernd, wahrscheinlich eines der anstrengendsten Rennen, die ich bisher gefahren bin. Ich habe nochmal alles gegeben. Oben ist mir ein Traumlauf gelungen. Ich habe versucht, nach einer schwierigen Saison einen guten Abschluss zu finden, und das ist mir aufgegangen. Ich hab mir oben nur den Mothl angeschaut, und mich geärgert. Schade, dass er da fast ausgeschieden wäre. Von mir war es nicht die Saison, die ich mir vorgenommen habe. Aber der Sieg zum Abschluss tut gut und gibt Selbstvertrauen.“
Aleksander Aamodt Kilde: „Ein aufregender Tag. Ich habe bis zum Ende gezittert, es war unglaublich. Im Ziel habe ich mir schon gedacht: Gratuliere Beat. Aber es waren dann doch nur 3 Zehntel, und am Ende hat es gereicht. Der Sprung oben, das war heute richtig knapp! Jetzt stehe ich hier mit zwei Kugeln. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist ein Traum, an den ich nicht gedacht habe. Aber mit einem guten Team um mich herum war das möglich.“
Beat Feuz: „Ich hätte einfach schneller sein müssen als Marco! Ich habe riskiert mit Nummer 1. Das Risiko habe ich genommen und das würde ich auch wieder so machen. Sieben Podestplätze in dieser Saison sind stark und Kilde hat es verdient. Ich habe bei meiner Fahrt schon gespürt, dass oben viel Tempo drinnen ist, aber die unteren Abschnitte waren nicht so optimal. Ich war vier Mal in Folge der Beste in der Abfahrt, diesmal knapp nicht. Aber Olympiasieger, sieben Mal am Podest ist sehr stark.“
Daten und Fakten – Weltcupfinale
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Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+0,85) schwang als Vierter ab und freute sich über den Gewinn der kleinen Kristallkugel. Diese ging in den vier vergangenen Saisonen immer an Beat Feuz. Daniel Hemetsberger (+1,31) vom Team Austria belegte den fünften Platz. Der Südtiroler Dominik Paris (+1,54) beendete den Abfahrtswinter 2021/22 auf Rang sechs. James Crawford (+1,59) aus Kanada klassierte sich auf Platz sieben.
Die besten Zehn wurden von den US-Amerikanern Ryan Cochran-Siegle (8.; +1,63) und Travis Ganong (10.; +1,80), die den ÖSV-Starter Daniel Danklmaier (9.; +1,76) in die Zange nahmen, komplettiert. Der Deutsche Dominik Schwaiger und der Österreicher Matthias Mayer (+je 2,10) teilten sich den zwölften Rang. Hinter dem Kärntner, seines Zeichens Abfahrtsolympiasieger in Sotschi vor acht Jahren, landeten mit Otmar Striedinger (+2,22) und Max Franz (+2,30) zwei seiner Landsleute auf den Positionen 14 und 15.
Matthias Mayer: „Es war keine gefährliche Situation. Ich bin etwas zu früh in die Kurve gegangen, die Piste ist dort unruhig und ich bin gleich weggerutscht. Ich hab kurz überlegt, ob ich es sein lassen – aber habe mich dann doch noch runtergekämpft. Verkraften werde ich das heute auf jeden Fall – mit der Abfahrtssaison bin ich trotzdem sehr zufrieden.“
Der routinierte Deutsche Romed Baumann (+2,66) beendete seinen Arbeitstag auf Rang 16. Der Swiss-Ski-Vertreter Stefan Rogentin riss als 18. 2,88 Sekunden auf Sieger Kriechmayr und folglich sehr viel Zeit auf. Die in den Probeläufen teilweise stark fahrenden Christof Innerhofer (+3,34) aus Südtirol und Josef Ferstl (+3,74) vom DSV-Aufgebot landeten außerhalb der besten 20 und mussten sich mit den Rängen 21 und 23 zufriedengeben. Sie erhielten genauso wie Baumann und Rogentin keine Punkte.
Nicht nach Wunsch verlief die letzte Weltcupabfahrt der Saison 2021/22 für den Schweizer Niels Hintermann. Dem Athleten, der einen ordentlichen Winter erlebte, brachte die Startnummer 13 kein Glück. Er schied nach der ersten Zwischenzeit aus.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Rennbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner