Sölden – In rund einer Woche beginnt in Sölden der neue Ski Weltcup Winter. Der österreichische Skirennläufer Vincent Kriechmayr ist beim Riesenslalom im Ötztal erfahrungsgemäß nicht von der Partie, aber trotzdem kritisiert er den Skiweltverband. Er sieht keine Chancengleichheit. Für den Speedspezialist verschließt die FIS bei vorgelegten Alternativen Augen und Ohren. Und die Solidarität unter den Athleten lässt auch zu wünschen übrig.
Für den Oberösterreicher ist es nahezu ausgeschlossen, dass der neue Gesamtweltcupsieger aus den Speeddisziplinen kommt. Kriechmayr verwies auf Alexis Pinturault und Henrik Kristoffersen, aber auch auf Marco Schwarz.
Doppelolympiasieger Matthias Mayer schlägt in die gleiche Kerbe. Wenn man den Terminkalender näher betrachtet und eins und eins zusammenzählt, erkennt man, dass die Speedspezialisten fünf Rennen weniger austragen als die Techniker. Das macht nach Adam Riese 500 Punkte und schon haben die Abfahrer und die Super-G-Starter das Nachsehen.
Mit Hannes Reichelt meldete sich der dritte Österreicher zu Wort. Der routinierte Salzburger glaubt, dass man eine Siegesserie als Speedspezialist hinlegen muss, um halbwegs eine reelle Chance zu haben.
Auch wenn sich in der Kombination die Gewichte etwas verschoben haben, und die Speed-Asse mit niedrigeren Nummern fahren, damit sie nicht auf gebrochener Piste unterwegs sind, wird dies den Vorteil der Techniker nicht aufwiegen.
Der Oberösterreicher will wie in der Formel 1 eine Fahrergewerkschaft ins Leben rufen. Dann hätten die Athleten auch mehr Macht. Doch diese Idee wurde nie in Tat umgesetzt. Man braucht nicht viel, um das Bestehende aufzuwerten und interessanter zu machen. In jeder Disziplin sollten gleich viel Rennen ausgetragen werden.
Eine weitere Idee, wäre eine Klassikerserie wie bei der Vierschanzentournee. Dabei könnte man die Zeiten der drei Klassiker á la Wengen, Kitzbühel und Garmisch-Partenkirchen zusammenzählen und eine extra Zeitenlisten mit Weltcuppunkten sowie einer extra Prämie erstellen. Gewinnt ein Rennläufer alle drei Rennen könnte man einen extra Jackpot zur Verfügung stellen.
Er sei ein Riesenfan des alpinen Skisports, betonte Kriechmayr trotz aller Kritik. „Ich betreibe ihn leidenschaftlich gern. Aber vielleicht schaffen wir es, dass wir etwas verändern.“
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kleinezeitung.at