16 Januar 2022

Von 29 auf 1: Lucas Braathen gelingt im heutigen Ski Weltcup Slalom von Wengen der ganz große Wurf

Lucas Braathen will auch im Super-G erfolgreich sein
Lucas Braathen will auch im Super-G erfolgreich sein

Wengen – Das Lauberhorn war heute Schauplatz eines denkwürdigen Slaloms, den es wohl in der Geschichte noch nicht so gegeben hat. Der norwegische Jungspund Lucas Braathen, der sich als 29. des ersten Durchgangs gerade noch für den Finallauf qualifizieren, zauberte in einer Zeit von 1.41,48 Minuten einen Richtwert in den Schnee, an dem sich die besserklassierten und favorisierten Konkurrenten scharenweise die Zähne ausbissen. So siegte der Wikinger vor dem Schweizer Daniel Yule (2.; +0,22) und dem Italiener Giuliano Razzoli (3.; +0,29).

 

Lucas Braathen: „Es ist ein Wahnsinn für mich. Ich habe wirklich keine Ahnung. Eigentlich ist es nicht möglich, mit Rang 29 ein Rennen zu gewinnen. Der Rückstand war zwei Sekunden. Ich hatte im 2. Lauf ein gutes Gefühl, wusste das war schnell. Ich war nach dem 1. Durchgang schon fast im Zug, bis mir die Trainer sagten, ich habe mich doch qualifiziert. Es war eine gute Revanche für Adelboden, das war ein schwerer Tag für mich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“

 

Daten und Fakten zum Slalom
der Herren in Wengen 2021/22

Startliste 1. Durchgang – Start 10.30 Uhr
Liveticker der Herren 1. Durchgang
Zwischenstand nach dem 1. Durchgang
Starliste 2. Durchgang – Start 13.30 Uhr
Liveticker der Herren 2. Durchgang
Endstand Slalom Herren Wengen

Gesamtweltcupstand der Herren 2020/21
Weltcupstand Slalom Herren 2021/22

Nationencup: Herrenwertung
Nationencup: Gesamtwertung

Alle Daten werden umgehend aktualisiert

 

 

Die Österreicher Fabio Gstrein (+0,32) und Manuel Feller (+0,39) schwangen auf den Rängen vier und fünf ab. Der Wikinger Sebastian Foss-Solevåg (+0,40) wurde Sechster. Hinter dem Weltmeister von Cortina d’Ampezzo reihte sich der Eidgenosse Loic Meillard (+0,41) auf Position sieben ein. Clemént Noël (+0,51) aus Frankreich klassierte sich auf Rang acht; die Top-10 wurden von seinem Mannschaftskollegen Alexis Pinturault (+0,56) und dem Kärntner Marco Schwarz (+1,23) komplettiert.

Fabio Gstrein: „Mein Lauf war schon recht solide. Unten habe ich zu viel rausgenommen, ansonsten hat es eigentlich gepasst. Braathen ist extrem gut gefahren, das habe ich von oben noch gesehen.“

Manuel Feller: „Es war schon sehr schwierig. Ich bin nicht ganz auf Sieg gefahren, habe nicht voll riskiert. So viel wollte und sollte ich aber auf keinen Fall verlieren. Ich hatte einen Fehler, da kann man auch ausscheiden, sonst war es einfach zu wenig, wenn die anderen voll andrücken. Braathen ist eine coole Geschichte nach dem bösen Sturz im letzten Jahr. Ich kann mit einem guten Gefühl nach Kitzbühel fahren und werde versuchen, dort den Spieß umzudrehen.“

Marco Schwarz: „Man muss schon sagen Hut ab vor dieser Leistung. Die Piste hat ein bisschen nachgelassen, aber das muss man auch erst einmal nützen. Adelboden war die Reaktion ein bisschen übertrieben, da hat nicht viel gefehlt. Auch heute ist es nicht so leicht von der Hand gegangen, an den guten Schwüngen muss ich weiter arbeiten. Es heißt hart weiterarbeiten für Kitzbühel, da will ich bereit sein.“

Michael Matt vom Team Austria war nur um eine winzige Hundertstelsekunde als Schwarz; zur Belohnung gab es Platz elf. Der routinierte Südtiroler Manfred Mölgg (+1,41) schwang als 13. ab. Hinter dem Ladiner reihte sich der mit der Startnummer 67 fahrende Deutsche Alexander Schmid (+1,44) auf Rang 14 ein; er lag nach dem ersten Slalomdurchgang nur auf Position 28. Der 202 cm große Riese Ramon Zenhäusern (+1,45), zur Halbzeit noch auf Platz vier liegend, verpatzte seinen zweiten Auftritt auf dem Lauberhorn gründlich und positionierte sich, klein beigebend, auf Platz 15; sein Mannschaftskollege Marc Rochat (+1,59) landete zwei Ränge hinter ihm.

Punkte gab es auch für die Telljünger Reto Schmidiger (+2,89) und Tanguy Nef (+3,13), die zur Halbzeit auf den aussichtsreichen Plätzen elf bzw. zehn lagen und im Finale bis ans Ende des Feldes, sprich auf die Ränge 23 und 24 zurückgereicht wurden. Viele namhafte Athleten schieden im Finale aus, so die Österreicher Johannes Strolz und Christian Hirschbühl (Verdacht auf Knöchelverletzung), der Gastgeber Luca Aerni, der Deutsche Linus Straßer, der Südtiroler Alex Vinatzer und der zur Halbzeit führende Henrik Kristoffersen aus Norwegen.

Heute in einer Woche findet der nächste Slalom der Herren statt; Austragungsort ist der Ganslernhang in Kitzbühel. In der Disziplinenwertung wird es spannender. Foss-Solevag konnte seine Führung etwas ausbauen. Doch auch der Zehnte, es ist der Vorarlberger Johannes Strolz, kann noch die kleine Kristallkugel gewinnen. Mit nur einem Sieg und mehreren Ausfällen, liegt er bei 100 Punkten, 80 Zähler hinter dem Nordeuropäer.

 

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22  

Rennbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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