Bansko – Am heutigen Sonntag ging im bulgarischen Bansko der zweite Riesentorlauf der Herren über die Bühne. Dabei gewann der Franzose Mathieu Faivre, seines Zeichen frischgebackener WM-Goldmedaillengewinner in dieser Disziplin, in einer Zeit von 2.25,29 Minuten relativ deutlich vor dem Eidgenossen Marco Odermatt (+0,75) und seinem Teamkollegen Alexis Pinturault (+0,81).
Mathieu Faivre: „Ich trage immer noch die Emotionen von der Weltmeisterschaft in mir. Natürlich befreit eine, ein solcher Erfolg. Jetzt ist es positiver Druck, es macht Spaß Skizufahren. Ich war bei drei Durchgängen, von vier Läufen. Ich denke da ist der heutige Sieg nicht unverdient.“
Alexis Pinturault: „Wenn Du gewinnen möchtest, darfst du die kleinen Fehler nicht machen. Es war aber trotzdem gut. Nach der WM war ich doch müder, als ich gedacht habe. Ich muss mich ein bisschen ausruhen, bevor es in Saalbach weitergeht.“
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Dass die Equipe Tricolore immer wieder für gute Platzierungen und geschlossene Mannschaftsleistungen bekannt ist, unterstrich Thibaut Favrot (+1,08), der zwei verhältnismäßig gleichmäßigen Läufen Vierter wurde. Der Österreicher Stefan Brennsteiner (+1,14) katapultierte sich dank der zweitbesten Zeit im Finale um fünf Positionen nach vorne und beendete seinen Arbeitstag auf dem guten fünften Rang. Auf seine zweite Podestplatzierung in Folge fehlten ihm gut dreieinhalb Zehntelsekunden.
Stefan Brennsteiner: „Die Nummer soll keine Ausrede sein, im ersten Lauf habe ich es mir mit den zwei Fehlern selber verbockt. Aber der zweite Lauf ist mir voll aufgegangen. Ich hab versucht, mich aufs Skifahren zu konzentrieren. Alles andere funktioniert bei mir nicht. Wenn ich glaube, ich will alles zerreißen, dann geht das bei mir nicht lange gut. Ich habe mich da von der ersten Besichtigung richtig gut gefühlt. Es freut mich, dass ich da drei richtig gute Läufe und einen bisserl verhauten hatte. Aber zur Zeit passt es gut bei mir. Aber es geht immer noch besser. Wie ich gesehen habe: Mathieu ist eine Sekunde vor mir. Da werden wir weiterarbeiten, damit ich da auch hinkomme.“
Der Slowene Zan Kranjec (+1,59) wurde im Rennen vor seinem Heimeinsatz Sechster, während sich Odermatts Teamkollegen Loic Meillard (+1,80) und Justin Murisier (+2,11) mit den Plätzen sieben und acht vorliebnehmen mussten. Meillard, der im ersten Durchgang noch Zweiter war, verpatzte seinen zweiten Lauf komplett und wurde aufgrund der 29. Zeit im Finale weit zurückgereicht. Die besten Zehn wurden vom enthronten Weltmeister Henrik Kristoffersen (+2,15) aus Norwegen und dem ÖSV-Mann Marco Schwarz (+2,25) komplettiert. Ersterem wurde wieder einmal ein schlechter erster Lauf, einhergehend mit einem großen Zeitrückstand, zum Verhängnis.
Marco Schwarz: „Der 2. Durchgang war schon besser, aber noch nicht optimal. Ich habe mich hier mit der Setup-Findung schwer getan. Der 2. Lauf war ganz okay.“
Daniele Sette (+2,29), ebenfalls ein Telljünger und mit der hohen Startnummer 38 noch unter die besten 25 des ersten Durchgangs fahrend, explodierte förmlich im zweiten Lauf. Dank der Bestzeit reichte es für ihn immerhin für Platz elf. Er war um 13 Hundertselsekunden schneller als sein routinierter Teamkollege Gino Caviezel, der als Zwölfter abschwang. Die ÖSV-Herren Roland Leitinger (+2,65) und Manuel Feller (+3,20) positionierten sich auf den Plätzen 16 und 20. Leitinger hatte sich nach dem neunten Rang zur Halbzeit möglicherweise doch ein klein bisschen mehr ausgerechnet. Der Deutsche Stefan Luitz (+3,19) war um eine mickrige Hundertselsekunde schneller als der Tiroler Feller und klassierte sich demzufolge klarerweise auf Position 19.
Manuel Feller: „Ich würde sagen: Note 4 bis 5. Es war heute kein wirklich gutes Skifahren. Im 1. Durchgang habe ich kein Timing gefunden, im zweiten Lauf waren Fehler drinnen.“
Alle vier Südtiroler, die ins Finale kamen, freuten sich um einige Weltcupzähler. Riccardo Tonetti (+3,16) war als 18. der Schnellste aus dem Land zwischen dem Brennerpass und der Salurner Klause. Hannes Zingerle (+3,45), Manfred Mölgg (+3,52) und Alex Hofer (+4,15) kamen auf die Ränge 22, 23 und 26. Nicht ins Ziel kam der Deutsche Alexander Schmid, der nach einem hoffnungsvollen und nach mehr lechzenden siebten Platz nach dem ersten Durchgang im Finale ausschied und wertvolle Punkte liegen ließ.
Am Samstag in zwei Wochen findet der nächste und vorletzte Riesentorlauf im Winter 2020/21 satt. Ort des Geschehens ist Kranjska Gora in Slowenien, das Heimrennen von Kranjec und Stefan Hadalin. In der Disziplinenwertung hat Pinturault 25 Zähler Vorsprung auf Odermatt; im Kampf um die große Kristallkugel liegt der Franzose komfortable 210 Punkte vor dem Schweizer.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner