Planegg – Seit mehr als 30 Jahren gehört Wolfgang Maier zum Deutschen Skiverband wie das Amen zum Gebet. Der Alpinchef betont in Bezug auf die neue Saison, dass die gegenwärtigen, coronabedingten Rahmenbedingungen noch nie da waren. Einige Sportler trainieren in Südtirol, die anderen in Sölden. Auch ohne Benützung der Lifte kann man die Skigebiete fast schon nach Herzenslust nutzen. Wichtig ist der Zusammenhalt zwischen den Skinationen. So gibt Maier an, dass man in beiden Gebieten auf eine große Unterstützung zählen kann.
Die Umstände rund um die Trainingseinheiten sind nicht außergewöhnlich; und trotzdem sind die Sportler isoliert. Das beeinflusst jeden; die verschiedenen Tests verursachen großen Stress. Die Ungewissheit, nicht positiv getestet zu sein, ist eine psychologische Belastung für die Athleten. Das Blasenkonzept, wie es in Sölden hervorragend funktioniert hat, kann auch auf andere Skiorte 1:1 übertragen werden. Man hatte wenig Kontakt mit Zuschauern; und so könnte diese forcierte Trennung mit mehr Konsequenz weiter durchgeführt werden.
Hinsichtlich finanzieller Probleme oder Engpässe bei Absagen von Weltcuprennen müssen Lösungen her; aber trotzdem weiß man, dass man die Schlachtenbummler aussperren kann; die Fernsehübertragungen sind die essentielle Grundlage der Vermarktung. Auf den Saisonbeginn in Sölden angesprochen, meinte Maier, dass man hier nicht konkurrenzfähig war. Man will nach dem Rücktritt von Viktoria Rebensburg die anderen Mädels an die Weltspitze bringen. In der Summe freut sich der DSV-Alpindirektor auf die bevorstehenden Aufgaben. Insbesondere wird ihm wohl ein Lächeln über das Gesicht huschen, wenn jemand á la Thomas Dreßen auf das Podest fährt und den Beweis erbringt, dass sich die teils schwere Vorbereitung und Arbeit über die Saison hinweg ausgezahlt hat. Und außerdem hofft der alpine Sportfunktionär, dass der Winter trotz aller widrigen Begleiterscheinungen ein guter wird.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sportschau.de