Lienz – Ohne die US-amerikanische Slalomqueen Mikaela Shiffrin ging der heutige Weltcuptorlauf der Damen, der vierte im gegenwärtigen Olympiawinter 2021/22, in Lienz über die Bühne. Dabei triumphierte die zur Halbzeit führende Slowakin Petra Vlhová in einer Zeit von 1.42,10 Minuten. Auf Platz zwei schwang die Österreicherin Katharina Liensberger (+0,51), die, wäre sie 52 Hundertselsekunden schneller gewesen, sich in Lienzberger umtaufen hätte lassen. Auf Rang drei positionierte sich die Swiss-Ski-Athletin Michelle Gisin (+0,68), die als Allrounderin in der Szene bekannt ist, ab.
Petra Vlhova: „Nach dem 1. Durchgang war es wirklich ganz eng. Heute habe ich schon den Druck der anderen Mädchen gespürt und habe gewusst, dass ich im Finale noch einmal richtig puschen muss. Ich bin sehr happy, dass es mit dem Sieg geklappt hat.“
Katharina Liensberger: „Ich bin richtig happy nach all der Zeit, wo wir nicht mal gewusst haben, ob ich starten kann. Ich habe gewusst, ich muss heute pushen. Gestern habe ich noch einmal Kräfte gesammelt um es heute bis ins Ziel durchstehen. Es war nicht einfach, es hat volle Überzeugung gebraucht. Ich wollte heute mit Spaß Skifahren, das ist mir geglückt.“
Michelle Gisin: „Irgendwie hat es was mit dem 29. Dezember und Österreich. Es ist Wahnsinn, dass ich nach dem verrückten Sommer schon wieder auf dem Podest stehen darf. Es war keine leichte Zeit, aber es geht immer mehr aufwärts.“
Daten und Fakten zum 4. Slalom 2021/22
Slalom der Damen in LienzOffizielle FIS-Startliste 1. Durchgang – (10.00)
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Offizielle FIS-Starliste 2. Durchgang (13.00)
Offizieller FIS-Liveticker 2. Durchgang
Offizieller FIS-Endstand Slalom in LienzGesamtweltcupstand der Damen 2021/22
Weltcupstand Slalom der Damen 2021/22Nationencup: Damenwertung
Nationencup: GesamtwertungAlle Daten werden bei Eintreffen aktualisiert
Einen großen Sprung nach vorne machte die ÖSV-Dame Katharina Truppe (+0,78). Nach dem ersten Lauf noch auf Rang 13 gelegen, machte sie mit der Bestzeit im Finale gleich neun Ränge gut und klassierte sich auf Platz vier. Wendy Holdener (+1,04), eine weitere Schweizerin, reihte sich auf Position fünf ein. Katharina Gallhuber (+1,40) lag nach dem ersten Durchgang nur auf Platz 19; eine erfrischende und angriffslustige Fahrt im Finale bescherte ihr den sehr guten sechsten Endrang.
Katharina Truppe: „Ich wollte im Finale einfach mehr Gas geben. Im Zielhang war ein kleiner Hakler dabei, darum war ich im Ziel überrascht, dass ich 6 Zehntel vorne war. Man muss in diesem Lauf attackieren, weil die Zeitabstände sehr knapp sind. Mut zum Risiko ist heute das Motto. Der Knoten ist mir gestern mit dem 2. Lauf aufgegangen. Jetzt bin ich wieder befreundet mit Lienz.“
Katharina Gallhuber: „Wenn man ins Ziel kommt und grün sieht, dann tut das richtig gut. Ich hab schon im 1. Lauf gemerkt, dass der Schwung passt, und ich schnell unterwegs bin. Das habe ich probiert, im 2. Lauf wieder zu machen. Es tut richtig gut, dass ich merke: Die Angriffslust ist wieder da.“
Die Eidgenossin Camille Rast (+1,48), die in den beiden letzten Riesentorläufen zu überzeugen wusste, zeigte auch zwischen den schmalen Toren ihre fahrerische Klasse, auch wenn sie im zweiten Durchgang vom vierten auf den siebten Endrang zurückgereicht wurde. Die besten Zehn des letzten Torlaufs des Kalenderjahres 2021 wurden von der Norwegerin Mina Fürst Holtmann (8.; +1,49), der Kanadierin Laurence St-Germain (9.; +1,60) und der Schwedin Sara Hector (10., +1,60) ergänzt.
Ebenfalls für das Team Austria sind Katharina Huber (+2,05) und Marie-Therese Sporer (+2,24) unterwegs. Mit den Positionen 15 und 17 holten sie viele Punkte und auch gewissermaßen viel Selbstvertrauen für die bevorstehenden Aufgaben im neuen Jahr; ferner nahmen sie mit Federica Brignone (16.; +2,17) die einzige Italienerin, die sich für den Finallauf qualifizieren konnte, in die Zange. Nicht nach Wunsch verlief der Lienz-Slalom für die mit zwei dritten Rängen und einem fünften Platz ausgezeichnet in den Winter startende Deutsche Lena Dürr. Auf Osttiroler Schnee schwang die erfahrene DSV-Dame mit 2,25 Sekunden Rückstand auf Tagessiegerin Vlhová lediglich auf Position 18 ab.
Die Nordtirolerin Chiara Mair (+2,40) schaffte das Kunststück, zweimal die 20. Laufzeit in den Schnee zu zaubern und als 23. das Rennen zu beenden. Der nächste Slalom der Damen findet im neuen Jahr statt. Am 4. Januar 2022 gastieren die Frauen in der kroatischen Hauptstadt Agram/Zagreb und machen den Bärenberg unsicher. Sicher ist indessen, dass Vlhová in der Disziplinenwertung weit vorne liegt und dass Shiffrin unbedingt beim nächsten Rennen dabei sein möchte.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner