Strobl am Wolfgangsee – Die österreichische Riesentorlaufspezialistin Stephanie Resch, die unmittelbar vor dem Saison Opening im Oktober 2020 bei einer Trainingsfahrt im Ötztal zu Sturz kam und sich dabei den Meniskus und das Kreuzband riss, befindet sich auf dem Weg zurück. Die 25-Jährige aus dem Salzburger Land nutzte die schwere Zeit, um über viele Sachen nachzudenken. Auf den Herbst des letzten Jahres angesprochen, berichtete sie, dass sie der Ausfall vor dem Beginn eines Winters doppelt so hart traf und die Welt still stand. Es war ein Schock, dass die gesamte Arbeit über den Sommer auf einen Schlag zunichte gemacht wurde.
Es war in der Tat keine einfache Zeit, vor allem wenn man bedenkt, dass der Skirennsport eine schnelllebige Angelegenheit ist. Resch konnte ihr Bein eineinhalb Monate nicht belasten. Seit ihrem Debüt im Ski Weltcup vor fünf Jahren bestritt die Salzburgerin bislang nur 15 Rennen. Viele Verletzungen warfen sie zurück; sie konnte kaum bis nie an ihre Leistungsgrenze gehen. Resch verzweifelte oft; jahrelang suchten Mediziner, Skischuhspezialisten und Physiotherapeuten nach einer adäquaten Lösung. Vergebens. Sie hatte immer Schmerzen und konnte kaum einen Tag richtig trainieren.
Die Salzburgerin war wütend, da sie von Therapeuten und Orthopäden keine ordentliche oder hilfreiche Diagnose bekam. Irgendwann konnte sie die Schmerzen dank einigen speziellen Einheiten in Griff bekommen. Auch ein Ausrüsterwechsel trug dafür Sorge. Es ging langsam bergauf. Die Flachgauerin glaubte, nun die Talsohle durchschritten zu haben und kämpfte sich zurück. Die Verletzungen und der erhöhte Druck waren ständige Begleiter, und sicher alles andere als gut für das Selbstvertrauen.
Stephanie Resch, die vom ÖSV nicht fallengelassen wird, erreichte im Oktober 2018 eine gute Platzierung am Rettenbachferner. Nicht viel fehlte ihr auf ihre jetzt so erfolgreiche Mannschaftskollegin Katharina Liensberger.
Die Flachgauerin weiß, dass die Karriere an einem seidenen Faden hängt. Wenn man sich verletzt, weiß sie, kann man keine Leistungen abrufen. Nach dem Kreuzbandriss im Oktober 2020 will sie ihren Traum weiter leben; so schaut sie im Sommer, noch einmal alles aus sich herauszuholen. Und die Salzburgerin weiß, dass alles zusammenpassen muss. Ansonsten würde sie wohl diesen Weg nicht mehr einschlagen.
Auf alle Fälle will sie in Sölden dabei sein, wenn der Olympiawinter 2021/22 eingeläutet wird. Ein gutes Ergebnis könnte ihr helfen, die Schmerzen und das Leid der vergangenen Jahre zu vergessen. Das wünschen ihr viele.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: derstandard.at
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