Nova Gorica/Sölden – Die slowenische Ski Weltcup Rennläuferin Ana Bucik blickt auf die erfolgreichste Saison ihrer Karriere zurück. Die 28-Jährige, die in den technischen Disziplinen erfolgreich ist, holte erstmals über 200 Weltcupzähler. Sie will sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern im Olympiawinter an ihre Errungenschaften anknüpfen. Überdies will sie bestens gerüstet sein, wenn im Februar die Olympischen Winterspiele in China auf dem Programm stehen.
Gemeinsam mit Andreja Slokar, Tina Robnik, Zan Kranjec und Stefan Hadalin hat sie im Sommer hart, vor allem aber in Saas Fee in der Schweiz gearbeitet. Ihre Zielsetzungen sind klar: Sie möchte noch besser als in der vergangenen Saison sein, im Slalom und im Riesentorlauf Fortschritte machen. Ana Bucik hat im letzten Winter schön gezeigt, dass es natürlich noch viel mehr Verbesserungspotential gibt. Jedes Rennen hat gute Abschnitte gehabt, und sie hofft, dass sie eines Tages auch um die besten Plätze mitfahren kann. In Sölden kann sie auf hohem Niveau zum ersten Mal im neuen Winter zeigen, was in ihr steckt.
Am Ende der letzten Saison präsentierte sich die Athletin aus Nova Gorica in einer sehr guten Form. Sie wurde bei der Ski-WM Neunte im Torlauf und erreichte später zwei Top-10-Platzierungen. Hinsichtlich der Saisonvorbereitung nahm sie keine großen Veränderungen im Trainingsmodus vor. Die Mannschaft blieb mehr oder weniger gleich, und man versuchte, die vergangene Arbeit aufzuwerten. Das hat sicherlich gut getan. Coronabedingt fiel ein Überseetraining ins Wasser. Doch die Slowenin steckte nicht den Kopf in den Sand und suchte nach den Alternativen. Gute Trainings, auch mit den Herren, ließen die 28-Jährige auch persönlich und sportlich reifen. Denn diese Einheiten waren für die Athletin ein großes Plus für die Frauen. Die Herren sind schneller und fahren auf einem höheren Niveau. Die Frauen selbst profitieren davon und wollen dann auch das Beste aus der Situation herausholen.
Um möglichst eine Vielzahl von Vergleichen zu bekommen, haben die Slowenen auch mit den Konkurrenten trainiert. Die Italienerinnen um Marta Bassino, der derzeit wohl besten Riesenslalomspezialistin, sind ein sehr starkes Team. Auch gewisse Einheiten mit den ÖSV-Athletinnen standen auf dem Programm. Ein sehr großer Gewinn für die slowenische Nationalmannschaft vor der neuen Saison war die Rückkehr des italienischen Erfolgstrainers Livio Magoni, der im vergangenen Winter mit Petra Vlhová aus der Slowakei gearbeitet und sie zu Gesamtweltcupehren geführt hat. Auch in Erinnerung ist die erfolgreiche Kooperation mit Tina Maze. Doch dem 57-Jährigen geht es primär um die Entwicklung der besten Slowenin, und das ist gegenwärtig die junge Meta Hrovat. Eine Kooperation mit anderen im Team gab es, obwohl mehrfach diskutiert, bislang nicht.
Ana Bucik fuhr im Januar 2018 bei der Kombination in der Lenzerheide als Dritte bisher einmal auf ein Weltcuppodest. Viele sehen in der wohl letzten Kombination im Zeichen der fünf Ringe die größte Chance der Slowenin auf ein Edelmetall. Aber da die 28-Jährige letzthin nicht mehr den schnellen Disziplinen eine Aufmerksamkeit geschenkt hat und sie nur einige Super-G’s als Trainings für den Riesentorlauf hernahm, wird das Unterfangen eher schwierig. Die Athletin weiß, dass man für einen Erfolg in der Kombination viel Training braucht, wenn es darum geht, sich richtig darauf vorzubereiten. Sie will aber die Einheiten für die technischen Disziplinen nutzen.
Olympia ist an für sich ein Spiel für die Slowenin, in dem es viele Überraschungen geben kann. Alle sind bereit, ein Mehr an Risiken einzugehen. Man weiß nie, was passiert. Sie will auf jeden Fall gut vorbereitet nach China reisen, um auch um Spitzenplätze kämpfen zu können. Es ist sehr schwer vorherzusagen, wie sich das Spiel entwickeln wird. Ana Bucik hofft, sich im Kreis der Favoritinnen einzufinden. Mit einem günstigen und von den Ergebnissen her erfolgreichen Winter dann ist auch alles möglich.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: 24ur.com