Kitzbühel – Am heutigen Sonntag fand in Kitzbühel, dem Nordtiroler Ski-Mekka Nr. 1, die zweite Abfahrt der Herren statt. Nach seinen beiden Vorjahressiegen war der Schweizer Beat Feuz am Schnellsten. In einer Zeit von 1.56,88 Minuten schnürte er auf der „Streif“ sozusagen einen Triplepack. Feuz‘ junger Teamkollege Marco Odermatt (+0,21) wusste als Zweiter erneut zu überzeugen. Daniel Hemetsberger, der aus Österreich stammt und mit der Startnummer 1 das Rennen eröffnete, schwang mit einem Rückstand von neun Zehntelsekunden als Dritter ab.
Beat Feuz: „Das ich gegenüber Freitag etwas Zurechtgerückt habe, ist immer schwierig zu sagen. Aber es war heute wieder eine gute Fahrt. Es freut mich, dass ich von oben bis unten ohne Fehler durchgekommen bin. Natürlich wollten wir Schweizer zurückschlagen, nachdem der Vinc in Wengen gewonnen hat. Mit Marco und mir hat das gut funktioniert. Mit der Nummer hat man nicht immer das Glück. Wir hatten die Vorhersage, dass es doch warm wird und die Piste angreifen wird. Da hatten wir einen guten Plan, und der ist aufgegangen.“
Marco Odermatt: „Auf alle Fälle habe ich auf der Traverse zwei Zehntel liegen gelassen. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich da den inneren Schweinehund überwinden konnte und es sich ausgegangen ist. Die Gesundheit ist wichtiger als die zwei Zehntel. Mit Beat gemeinsam auf dem Podest, ist immer ein sehr schöner Moment. Ich wäre schon bereit für den ersten Abfahrtssieg, aber es fehlt noch ein bisschen etwas.“
Daniel Hemetsberger: „Das Rennen ist erst aus, wenn alle im Ziel sind. Aber es wäre ein riesengroßer Traum, dheim und auf der schwersten Abfahrtsstrecke der Welt auf dem Podium zu stehen. Auch ich habe den Boden nicht gut gesehen, das hat man auf der Seidlalm gesehen, wo es mich rausgespickt hat. Aber jetzt, zum Ende hin, ist es schon noch schlechter geworden“
Daten und Fakten – Herren Ski Weltcup
Abfahrt der Herren in KitzbühelFIS-Startliste: 2. Abfahrt in Kitzbühel
FIS-Liveticker: 2. Abfahrt in Kitzbühel
FIS-Endstand: 2. Abfahrt in KitzbühelFIS-Endstand: 1. Abfahrt in Kitzbühel
FIS-Endstand: 2. Abfahrtstraining in Kitzbühel
FIS-Endstand: 1. Abfahrtstraining in KitzbühelGesamtweltcupstand der Herren 2021/22
Weltcupstand Abfahrt der Herren 2021/22Nationencup: Herrenwertung
Nationencup: GesamtwertungAlle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
ÖSV-Mann Matthias Mayer (+0,94) musste wie am Freitag mit dem vierten Rang vorliebnehmen. Der Franzose Johan Clarey (+1,17), mit über 40 Lenzen der Senior im Feld, zeigte abermals eine gute Leistung und wurde Fünfter. Der norwegische Athlet Aleksander Aamodt Kilde (+1,23), der vor zwei Tagen noch gewann, schwang heute als Sechster ab. Der Südtiroler Dominik Paris (+1,27) klassierte sich auf Platz sieben. Die besten Zehn wurden vom Swiss-Ski-Athleten Niels Hintermann (8.; +1,42), Paris‘ Teamkollegen Christof Innerhofer (9.; +1,43) und dem immer gut fahrenden und fleißig Punkte sammelnden Daniel Danklmaier (+1,49) vom Team Austria ergänzt.
Matthias Mayer: „Ein 4. Platz ist kein schlechtes Ergebnis. Richtung Podest ist es bei vier Hundertstelsekunden eine enge Geschichte. Aber der ‚Hemmi‘ hat es sich verdient. Mein Problem hatte ich in der Ausfahrt Steilhang, da hat es mich zu viel reingedrückt. ich bin da mit der Brechstange reingefahren.“
Aleksander Aamodt Kilde: „Es waren heute mehr Schläge auf der Strecke. Mit dieser Sicht ist es schwierig zu fahren. Das ist mir auch in Bormio passiert, da verliere ich dann einfach Tempo. Hier muss ich noch weiterarbeiten und mein Selbstvertrauen aufbauen. Für Norwegen war es ein cooles Wochenende. Am Freitag der Sieg, gestern die Plätze zwei und drei. Das ist cool eine Woche vor Olympia.“
Die beiden ÖSV-Herren Vincent Kriechmayr (+1,81) und Max Franz (+1,85) waren nicht so gut drauf; das zeigte sich mit dem Blick auf die Rangliste und die Plätze 13 und 14. Die vier Deutschen Romed Baumann (+1,90), Josef Ferstl (+2,56), Dominik Schwaiger (+2,63) und Andreas Sander (+3,09) landeten auf den Positionen 15, 18, 19 und 24. Der Sensations-Dritte vom Freitag, Blaise Giezendanner von der Equipe Tricolore wurde bei seinem 100. Weltcuprennen auf den bitteren Boden der Realität zurückgeholt. Mit einem Rückstand von 3,01 Sekunden auf Feuz landete er außerhalb der besten 20. Otmar Striedinger aus Österreich kam, nachdem er ein Tor unterhalb der Traversen-Einfahrt ausließ, nicht ins Ziel.
Vincent Kriechmayr: „Heute bzw. dieses Wochenend ist mein Resümee bescheiden. Natürlich habe ich mir mehr vorgenommen. Ich habe mehr drauf und wollte das auch zeigen. Aber man muss es halt so wie der Mothl konstant auf den Punkt bringen. Wengen hat einen ganz anderen Charakter, am Lauberhorn bin ich schon immer konstant bessere Ergebnisse gefahren. Ich muss das Rennen noch analysieren. Bei der ersten Abfahrt hab ich mich leichter getan zu sagen, wo ich die Zeit verloren habe. Heute bin ich schon etwas ratlos.“
Die nächste Abfahrt der Herren findet schon im Februar im Rahmen der Olympischen Winterspiele statt. In Peking geht es nicht um Weltcupzähler, sondern um Gold, Silber und Bronze. In der Disziplinenwertung liegt noch Kilde vorn. Doch Feuz rückte dem Norweger dank seines heutigen Erfolgs immer näher. Da das Duo nur noch durch acht Zähler getrennt ist, ist der Gewinn der fünften kleinen Kristallkugel seitens des „Kugelblitzes“ alles andere als utopisch.
Dies ist der aktuelle Zwischenstand nach 30 Rennläufern. Die restlichen Herren, die noch am Start stehen, können Sie in unserem Liveticker verfolgen. Sollte sich innerhalb der Top 15 noch etwas verändern, werden wir dies natürlich nachtragen.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Rennbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner