3 Juni 2021

Dominik Paris im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich würde mich freuen, wenn wir Ende August wieder in Südamerika trainieren könnten!“

Dominik Paris im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich würde mich freuen, wenn wir Ende August wieder in Südamerika trainieren könnten!“ (Foto: Erich Spiess/ASP Red Bull)
Dominik Paris im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich würde mich freuen, wenn wir Ende August wieder in Südamerika trainieren könnten!“ (Foto: Erich Spiess/ASP Red Bull)

Ulten – Der Südtiroler Skirennläufer Dominik Paris blickt auf seine Skiweltcup-Saison 2020/21 zurück. Der Speedspezialist aus dem Ultental beging bei der WM-Abfahrt in Cortina d’Ampezzo ein paar kleine Fehler zu viel und musste tatenlos zusehen, wie andere auf das Podest klettern. Dem gegenüber waren die Freude nach dem Sieg in Garmisch-Partenkirchen und dem dritten Rang in Kitzbühel sehr groß. Im Interview berichtet Paris über die sozialen Medien, den Umgang mit ihnen, die Vorbereitungen auf den bevorstehenden Olympiawinter und vieles mehr.

Dominik, auch von dir möchten wir gerne wissen, wie du deine letzte Saison benoten und beschreiben würdest? Gibt es ein Rennen, welches dir in Erinnerung bleibt, und über welche Leistung, einhergehend mit einem schlechteren Ergebnis, würdest du am liebsten den Mantel des Schweigens hüllen?

Es war im letzten Jahr nicht so einfach, von Anfang so richtig in Schwung zu kommen. Mit der Verletzung und den direkten Folgen benötigte ich mehr Zeit, als ich mir gedacht habe. Selbst die Vorbereitung war nicht so optimal wie in den Jahren zuvor, wo wir viele Skitage fernab der Heimat in Südamerika verbringen konnten. 2020 beschränkte sich alles auf die heimischen Gletschergebiete.

Da Rennen einem immer im Gedächtnis bleiben, ist es egal, ob sie gut gelaufen sind oder nicht. Die Freude in Garmisch-Partenkirchen war am größten, wo ich nach einer gelungenen Fahrt wieder ganz oben stehen durfte. Auch der dritte Platz in Kitzbühel – genau ein Jahr nach dem Malheur mit dem Kreuzbandriss – war großartig. Etwas bitter war die Heim-WM, wo ich mit einer nicht so starken Leistung am Renntag – oder besser gesagt – mit einigen kleinen Fehlern zu weit unterwegs war. So schrammte ich in der Abfahrt knapp an weltmeisterlichem Edelmetall vorbei.

Du bist im Ultental, wo jeder jeden kennt, zuhause. Wie gehst du mit deinem Bekanntheitsgrad um, und gibt es dessen ungeachtet auch Zeiten, wo du dir mehr Ruhe und Privatleben wünschst, und welche Rolle spielen die sozialen Medien und Netzwerke in deinem Leben, wenn es darum geht, im Dialog mit den zahlreichen Fans zu stehen?

In meinem Heimattal fühle ich mich wohl, da jeder jeden kennt und mein Bekanntheitsgrad nicht so eine große Rolle dabei spielt. Hier habe ich meine Ruhe und meinen Freundeskreis, wo ich ungezwungen meinen Spaß haben kann.

In den sozialen Netzwerken bin ich natürlich präsent, und ich komme hier meinen Verpflichtungen, Einträgen und Nachrichten gegenüber den Sponsoren gerne nach. Es sind natürlich Plattformen, die nicht nur für Sponsoren wichtig sind, sondern auch die Möglichkeit bieten, sich den vielen Fans zu zeigen und mit ihnen im Austausch zu stehen. Trotzdem sind die Aktivitäten zeitlich begrenzt, da ich diese wertvolle Zeit lieber in meine Trainingseinheiten und Vorbereitungen stecke.

Nun steht die Olympiasaison 2021/22 auf dem Programm. Wie schauen deine Trainingseinheiten in der warmen Jahreszeit aus, und glaubst du, dass sich in Südamerika wieder einige Einheiten ausgehen werden? Oder bist du von Natur aus einer, der lieber auf den heimischen Gletschern, beispielsweise am Stilfser Joch oder im Schnalstal, seine Schwünge zieht?

Die Trainingseinheiten unterscheiden sich aufgrund der bevorstehenden Olympia-Saison nicht von den bisherigen. Täglich spule ich ein fünf- bis sechsstündiges Training ab. Das Ganze spielt sich fünfmal in der Woche ab. Dabei ist das Programm mit Kraft-, Ausdauer-, Schnelligkeit- und Koordinationseinheiten sehr abwechslungsreich.

Ich hoffe sehr, dass es heuer klappt, nach Südamerika zu fliegen, um dort das Schneetraining zu absolvieren. Es macht einfach einen großen Unterschied, ob man auf den heimischen Gletschern trainiert oder eben in Übersee seine Schwünge in den Schnee zieht.

Was muss in deinen Augen alles passieren, dass du am Ende des bevorstehenden Winters 2021/22 beim letzten Rennen mit einem glücklich-erleichterten Lächeln abschwingst und du zufriedenen auf ihn zurückblickst?

Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Für den Verlauf einer Skisaison spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle. Natürlich wäre die Freude groß, mit einer Kugel die Saison zu beenden oder mit einer Olympia-Medaille oder gar beiden Auszeichnungen nach Hause zu fahren. Schauen wir mal, was die kommende Saison bringt.

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

Der vorläufige Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22

Der vorläufige Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22

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