Oberhofen am Thunersee – Auch wenn die FIS erst in einigen Wochen den endgültigen Rennkalender der bevorstehenden alpinen Ski-Saison 2021/22 absegnet, können wir eine kleine Analyse wagen. Zum Parallel-Rennen in Lech/Zürs wird es, außer in der Kombination, in jeder Disziplin neun Rennen geben. Für Sofia Goggia könnte das vorteilhaft sein, denn sie hat im Riesenslalom Fortschritte gemacht. In den Speeddisziplinen gehört sie schon seit Langem zu den besten ihrer Zunft. So kann sie bei 27 Rennen an den Start gehen. Für sie ist es wichtig, konstant gut zu fahren und viele Punkte zu sammeln. In der Saison 2016/17 holte sie 1.197 Zähler und landete 13-Mal auf dem Podest. Sollte sie von Beginn an den nötigen Schwung mitnehmen, können wir uns auf viele Top-Ergebnisse auf allerhöchstem Niveau einstellen.
Federica Brignone, ihres Zeichens Gesamtweltcupsiegerin im Winter 2019/20 und Marta Bassino wollen im Gesamtweltcup ihre Stärke unter Beweis stellen. Beide azurblaue Athletinnen haben das Zeug, um die Spitze mitzukämpfen. Des Weiteren will sich die Slowakin Petra Vlhová mit ihrem neuen Trainer an Bord nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Das heißt im Klartext: Sie möchte am liebsten die große Kristallkugel verteidigen und ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Außerdem möchte sie ihren Traum von einer olympischen Medaille in Peking erfüllen.
Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin wird wohl die Hauptfavoritin sein, was den Gesamtweltcupsieg in der neuen Saison betrifft. Die 26-Jährige wird einige Super-G’s bestreiten, und ihre Ausbeute in den technischen Disziplinen, die Punkte betreffend, ist nahezu phänomenal. Sie kann es sich wohl wie keine andere Athletin leisten, die Abfahrten auszulassen. Aber auch Lara Gut-Behrami aus der Schweiz, die in der letzten Saison den Rennkalender offen kritisiert hat, will ihre Chance nutzen und vielleicht zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn die große Kristallkugel in die Höhe stemmen. Schwierig wird es für Corinne Suter, die im Riesentorlauf trotz Verbesserung noch auf den großen Wurf wartet. Sie muss in den Speeddisziplinen, will sie eine Chance haben, von Beginn an fast immer aufs Podest fahren.
Michelle Gisin ist wohl die einzige, die in allen Disziplinen mit erstklassigen Resultaten zeigen kann, was in ihr steckt. Die dritte Swiss-Ski-Lady im Bunde hat in den letzten Speedrennen etwas abgebaut. Sie muss schauen, wie sie damit umgeht. In der vergangenen Saison verlor sie entscheidenden Boden auf Vlhová und Gut-Behrami. Bis Ende Januar liebäugelte sie noch mit dem Gesamtweltcup. Aus der Schweiz kommt auch Wendy Holdener, die im Slalom, Riesentorlauf und im Super-G gut fahren kann. Ohne Kombinationen und nur einem Parallel-Rennen wird es sehr schwer, obwohl sie sehr talentiert ist. Die Österreicherin Katharina Liensberger aus Österreich will im Riesentorlauf erfolgreich sein und ihre großartigen Slalom-Ergebnisse des Vorjahres mehr als nur bestätigen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Der vorläufige Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der vorläufige Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22