St. Anton am Arlberg – Die Schweizerin Lara Gut-Behrami kann sich freuen. Sie gewann in einer Zeit von 1.17,82 Minuten den heutigen Super-G in St. Anton am Arlberg. Der Erfolg im WM-Ort von 2001 ist bereits der 13. in dieser Disziplin für die Tessinerin. Auf Rang zwei schwang die Italienerin Marta Bassino (+0,16) ab; Dritte wurde Gut-Behramis Landsfrau Corinne Suter (+0,20).
Lara Gut-Behrami: „Ich habe erst gedacht, dass ich das Rennen versaut habe. Ich habe mich zwar wohlgefühlt, war aber immer noch im Abfahrts-Rhythmus. Ich konnte mich nicht so bewegen und beschleunigen wie ich es mir vorgenommen habe. Dazu bin ich im unteren Teil alles andere als eine gute Linie gefahren. Da habe ich gedacht, dass ich sehr viel Zeit verloren habe, aber zum Glück war es am Ende anders.“
Marta Bassino: „Ein Kurz den man taktisch fahren musste, weil er auch sehr drehend und trotzdem schnell war. Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden und glücklich. Ich hatte zwar auch Fehler, habe aber versucht den Ski freizugeben. Es ist wichtig, dass man nach den Fehlern immer konzentriert bleibt. Und heute bin ich dafür mit Platz zwei belohnt worden.“
Corinne Suter: „Es war heute wirklich sehr schwierig, einer der schwierigsten Super-G den ich bisher gefahren bin. Der Schnee ist zwar sensationell, aber es war wirklich keine Kurve wie die andere. Darum wusste man schon bei der Besichtigung im Ziel kein gutes Gefühl geben wird. Es war wirklich ein Höllenritt von oben bis unten.“
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Auf Position vier landete mit Tamara Tippler die beste ÖSV-Athletin. Ihr Rückstand auf die heutige Siegerin betrug 0,45 Sekunden. Trotzdem war es wieder eine gute Vorstellung von ihr. Auf Position fünf klassierte sich die azurblaue Skirennläuferin Federica Brignone (+0,72). Hinter der letztjährigen Gesamtweltcupsiegerin kam Ester Ledecká (+1,33) auf Platz sechs; sie hatte den ersten Super-G der Saison im französischen Val d’Isère für sich entschieden.
Tamara Tippler: „Hier fehlerfrei runterkommen ist sehr schwierig. Im unteren Teil der Strecke sind extrem enge Abstände, und immer mit den Wellen dazwischen. Es ist ein richtiger Kampf und immer Action. Teilweise war ich etwas unsauber am Limit. Aber wie gesagt, fehlerfrei geht es heute nicht. Vielleicht noch etwas schneller, aber es ist nicht einfach.“
Eine exzellente Vorstellung zeigte die mit der hohen Startnummer 34 ins Rennen gegangene Österreicherin Ariane Rädler (+1,37). Die in der Vergangenheit oft mit Verletzungen kämpfende Skirennläuferin belohnte sich mit dem sehr guten siebten Rang. Sie verwies die beiden Swiss-Ski-Damen Michelle Gisin (+1,48) und Wendy Holdener (+1,67) auf die Ränge acht und neun.
Ariane Rädler: „Es war sehr anspruchsvoll, schnell und unruhig. Aber das ist dass was ich eigentlich mag, da fühle ich mich wohl. Die letzten Tage war ich etwas unsicher, weil mir auch das Training gefehlt hat. Heute habe ich auf mich vertraut, und das ist sich sehr gut ausgegangen.“
Die Tirolerin Stephanie Venier war auf die Hundertstelsekunde gleich schnell wie die Slalomspezialistin Holdener, die auch im Super-G stark unterwegs sein kann. Die Norwegerin Ragnhild Mowinckel (+1,68) reihte sich ex aequo mit der Tirolerin Ricarda Haaser knapp dahinter auf Position elf ein. Erfreulich war die Leistung von Rosina Schneeberger (+1,75) vom Team Austria; sie belegte den 13. Platz.
Stephanie Venier: „Man ist heute nicht viel langsamer als in der Abfahrt. Der Speed ist da, aber es sind wieder ziemliche Kurven drinnen. Fehlerfrei kommt da heute keine runter. Der Super-G ist echt lässig gesteckt, man muss einfach sauber fahren, die Wellen nützen. Es ist aber oft nicht so einfach, weil man dann doch Fehler hat. Das Problem ist, dass nach einem Fehler immer gleich wieder eine Welle kommt, da ist es schwierig wieder in den Lauf zu kommen. Ein Super-G muss sich immer noch gerade noch ausgehen, dann bist du schnell.“
Die DSV-Starterin Kira Weidle riss 2,07 Sekunden auf Gut-Behrami ein und landete auf Rang 15, obwohl sie zwischenzeitlich die Chance auf eine bessere Platzierung hatte. Die talentierte Schweizerin Rahel Kopp (+2,18) beendete ihren Arbeitstag auf den mehr als zufriedenstellenden 17. Platz. Mirjam Puchner riss gut zweieinhalb Sekunden auf die triumphierende Schweizerin auf. Die hochgewachsene Athletin aus dem Salzburger Land landete nach einer durchwachsenen Fahrt auf der Karl-Schranz-Strecke auf Position 20 und teilte sich die Position mit der Swiss-Ski-Dame Jasmine Flury.
Nicht ins Ziel kam die Italienerin Sofia Goggia, die ihren gestrigen Abfahrtserfolg ihrem Vater widmete. Auch die junge Norwegerin Kajsa Vickhoff Lee schied wie die beiden Eidgenossinnen Jasmina Suter und Priska Nufer vorzeitig aus. Mit der Vorarlbergerin Nina Ortlieb, ihrer Teamkollegin Ramona Siebenhofer und der Slowenin Ilka Stuhec erwischte es auch drei weitere prominentere Namen.
Nina Ortlieb: „Das war heute wieder total ärgerlich. Ich hab im Training eine gute Leistung gebracht, bin immer ins Ziel gekommen. Dass es jetzt bei den Rennen wieder nicht klappt ist einfach ärgerlich. Und es war wieder so eine Kleinigkeit. Sicher war auch ein bisschen Pech dabei. Jetzt werde ich ordentlich trainieren und freue mich auf die Speed-Rennen in Crans-Montana.“
Der nächste Super-G der Frauen findet in zwei Wochen im schweizerischen Crans-Montana statt. In der Disziplinenwertung geht es sehr spannend zur Sache. Gut-Behrami hat 145 Punkte gesammelt, ihre Landsfrau Suter liegt fünf Zähler zurück. Aber Ledecká mit 136 und Bassino mit 130 Punkten geben sich in Kristallfragen so schnell nicht geschlagen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Zwischenstand nach 40 Rennläuferinnen