Während man in Lake Louise mit einer Sturm- und Schlechtwetterfront zu kämpfen hat, wird sich Beaver Creek für die Ski Weltcup Herren mit Sonne und frühlingshaften Temperaturen präsentieren. Apropos Lake Louise, da in Kanada der Super-G der Herren abgesagt werden musste, und dieser am Donnerstag auf der „Birds of Prey“ nachgetragen wird, haben die Speedpiloten nur ein Abfahrtstraining auf der berühmt, berüchtigten Raubvogelpiste zur Verfügung. Gerade für die noch nicht so erfahrenen Rennläufer ist der Probelauf am Mittwoch, 19.00 Uhr MEZ, von besonderer Wichtigkeit. Die offizielle FIS Startliste für das einzige Abfahrtstraining auf der „Birds of Prey“ am Mittwoch um 19.00 Uhr in Beaver Creek, sowie die Startnummern und den FIS Liveticker finden sie im Menü.
Daten und Fakten – Herren Ski Weltcup
Abfahrt der Herren in Beaver CreekFIS-Startliste: 1. Abfahrtstraining in Beaver Creek
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Rund um den 1. Dezember geht es in Beaver Creek mehr als nur rund. Auf der Raubvogelpiste werden gleich zwei Super-G’s und zwei Abfahrten ausgetragen. Die Speedspezialisten werden in den USA folglich mehr als nur gefordert. Normal war nur eine Abfahrt geplant, doch die zweite kommt der ersten von Lake Louise gleich. Da diese abgesagt wurde, wird sie nun im WM-Ort von 2015 nachgeholt. Da in den Rocky Mountains witterungsbedingt nicht alle drei Rennen durchgeführt werden konnten, sind die Batterien um Doppelweltmeister Vincent Kriechmayr und Co. eher voll als leer.
Die Raubvogelpiste gehört neben der „Pista Stelvio“ in Bormio und der „Streif!“ in Kitzbühel zu den schwierigsten Strecken im Ski Weltcup. Die Abfahrtsrennen am Samstag (19.00 Uhr MEZ) und Sonntag (20.00 Uhr MEZ) wird in diesem Jahr wieder auf der „klassischen“ Birds of Prey-Piste ausgetragen. Bereits am Donnerstag (19.45 Uhr MEZ) und Freitag (18.45 Uhr) stehen zwei Super-G Rennen auf dem Programm.
Die Raubvogelpiste – Birds of Prey
Die Abfahrer starten auf 3.483 Metern über dem Meer und legen während ihres Husarenritts ins Ziel gut 2,5 Kilometer und 750 Höhenmeter zurück – mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometern.
Während die Athleten aus dem Starthaus heraus wenig aggressiv gleiten und Geschwindigkeit aufnehmen sollten, wird ihnen 30 Sekunden nach dem Start alles abverlangt: Vom „Flyway“ geht es in die Brink- und dann in die Talon-Passage, wo die Aktiven einige der steilsten Teilstücke des Weltcupzirkus erwarten.
Der „Talon“ ist der anspruchsvollste Abschnitt der Birds of Prey, hier muss der Rennfahrer Reaktionsschnelligkeit zeigen und die perfekte Linie treffen – nicht so einfach bei einem Gefälle von 47 bis 65 Prozent und Kurven, die mit einer Kompression aufwarten oder gar abfallend sind, so dass es einen beim Schwungansatz beinahe bis ins Fangnetz hinaustragen will. Konzentration und Testosteron sind in dieser Passage am Anschlag!
Wenn der Talon gemeistert ist, geht es über fünf Sprünge bis ins Ziel. Die ersten beiden Luftfahrten werden noch im steilen Gelände gemeistert, aber vor allem das Tripel vor der Zieleinfahrt hat es in sich: Wenn die Piste am Ende von „Russi’s Ride“ etwas flacher wird, ist das nur der Anlauf auf den Golden-Eagle-Sprung, von dem aus die Athleten 60 Meter in der Luft zurücklegen – nur um dem „Harrier-Jump“ entgegen zu fliegen! Der mag nicht der größte sein, nach ihm muss jedoch ein exakter Richtungswechsel gesetzt werden, um nicht von der Siegerspur abzukommen. Und dann heißt es noch einmal Luft anhalten: Über den „Red Tail“ geht es bis zu 70 Meter weit und geradewegs auf die Zuschauer im Zielbereich zu!
Im letzten Jahr konnte coronabedingt kein Rennen stattfinden. 2019 wurde die letzte Abfahrt ausgetragen; es siegte Beat Feuz. Im Super-G war Marco Odermatt erfolgreich. Der mehrfache Juniorenweltmeister war nicht zu bremsen und feierte an jenem Nikolaustag vor zwei Jahren seinen ersten von bislang fünf Weltcupsiegen.
Die Abfahrtsrennen der Herren in der Saison 2019/20
Abfahrtslauf der Herren in Beaver Creek
Auf der Birds of Prey in Beaver Creek konnte sich der Schweizer Beat Feuz über den Tagessieg freuen. Er verwies den Österreicher Vincent Kriechmayr und den Franzosen Johan Clarey, die zeitgleich waren, auf Position zwei. Kriechmayrs Teamkollege Hannes Reichelt verpasste den Sprung auf das Podest knapp und wurde am Ende Vierter. Der im Training stark fahrende US-Athlet Ryan Cochran-Siegle und der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, sowie Dominik Schwaiger belegten hinter dem auf Rang vier abschwingenden Adrian Smiseth Sejersted, die Positionen sechs und sieben. Da der Franzose Adrien Théaux und der Wikinger Kjetil Jansrud auf die Hundertstelsekunde gleich schnell waren, gab es keinen Neuntplatzierten. Der Südtiroler Dominik Paris und der Franzose Matthieu Bailet schwangen zeitgleich als Elfte ab.
Die Super-G Rennen der Herren in der Saison 2019/20
Super-G der Herren in Beaver Creek
Im US-amerikanischen Beaver Creek wurde der zweite Super-G der Ski Weltcup Saison 2019/20 ausgetragen. Es siegte der Schweizer Marco Odermatt vor dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde und dem Österreicher Matthias Mayer. Der Franzose Alexis Pinturault belegte den sehr guten vierten Platz. Odermatts Landsmann Mauro Caviezel schwang als Fünfter ab. Die Hausherren freuten sich über die sechste Position von Travis Ganong. Der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr, bei den Weltmeisterschaften in Åre in dieser Disziplinen noch Gewinner einer Medaille, klassierte sich auf Platz sieben. Kildes Mannschaftskollege Adrian Smiseth Sejersted schwang vor dem routinierten Salzburger Hannes Reichelt, vor vier Jahren an Ort und Stelle Weltmeister, und dem Italiener Mattia Casse ab auf Rang acht ab.