Stilfser Joch – Die norwegischen Skirennläufer Lucas Braathen, Atle McGrath und Aleksander Aamodt Kilde sind nach ihren Knieverletzungen wieder zurück im norwegischen Mannschaftstraining. Ihre schweren Verletzungen kamen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die beiden Jungspunde und der Gesamtweltcupsieger der Saison 2019/20 hatten berechtigte WM-Medaillenchancen, ehe die Verletzungshexe bei ihnen erbarmungslos zuschlug. Kilde hatte zudem noch berechtigte Chancen, ein zweites Mal die große Kristallkugel zu gewinnen.
Die wieder genesenen Skirennläufer blicken positiv in die nahe Zukunft. Atle McGrath hat, wie seine beiden Teamkollegen im letzten Winter mehr als nur überzeugt. Der zweite Platz auf der selektiven Gran Risa in Alta Badia/Hochabtei war mehr als nur eine Duftmarke, sein erstes Top-Ergebnis im Konzert der Großen. Dann kam Adelboden. Das Rennen auf dem berühmt-berüchtigten Chuenisbärgli mit dem extremen Steilhang wurde McGrath und Lucas Braathen zum Verhängnis.
Man liegt sich nicht falsch, wenn man die drei Wikinger als tragische Helden des WM Winters 2020/21 bezeichnet. Eine WM-Medaille lag in Cortina d‘Ampezzo zum Abholen bereit, aber die Verletzungshexe hatte etwas dagegen.
Nun trainiert die Wikinger-Delegation auf dem Stilfser Joch. Die Freude bei den Mannschaftskollegen ist groß; das Kollektiv ist nun komplett und kann sich gewissenhaft auf den nächsten Winter vorbereiten.
Der Olympiawinter 2021/22 kann also kommen. Bestens auskuriert und die Verletzung aus dem Hinterkopf verbannt wollen sowohl Kilde, McGrath als auch Braathen eisern trainieren, damit sie in Peking mit dem Gewinn eines Edelmetalls das nachholen, was ihnen in den bellunesischen Dolomiten verletzungsbedingt verwehrt wurde.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner