Beaver Creek – Am heutigen Donnerstagabend fand auf der „Birds of Prey“ von Beaver Creek der erste Super-G der Herren in der noch jungen Skiweltcupsaison 2021/22 statt. Dabei belohnte sich der Schweizer Marco Odermatt trotz einer sehr risikoreichen Fahrt in einer Zeit von 1.08,61 Minuten mit dem Tagessieg. Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich lag als Zweiter bereits 78, der auf Rang drei abschwingende Kanadier Broderick Thompson, der mit der Startnummer 35 mehr als nur zu überzeugen und zu überraschen wusste, 95 Hundertselsekunden zurück.
Marco Odermatt: „Es ist hier etwas für die Techniker, aber mit Passagen wo man richtig Gas geben muss, und beherzt die Geschwindigkeit mitnehmen sollte. Das gelingt mir hier scheinbar sehr gut. Ich habe eigentlich gedacht, dass es vor dem Flachen gar nicht gut war, aber wie man sieht hat es gepasst. Die Rivalität zwischen Österreich und Schweiz ist in den Medien sicherlich mehr Thema als bei uns Athleten.“
Matthias Mayer: „Die beiden Ausfälle vor mir waren sicher nicht optimal. Gerade Bailet hätte ich mir gerne angeschaut. Andererseits habe ich gewusst, dass ich bei dem Tor aufpassen muss. Der Dominik ist dann bei einer ganz entscheidenden Stelle ausgeschieden. Da habe ich gewusst, dort muss ich aufpassen. Ich hab nicht genau gewusst, wo ich den Rutscher machen muss. Odermatt hat speziell den Mittelteil und unten den Zielsprung sensationell erwischt. Ich glaube, seine Zeit wäre heute nur schwer zu knacken gewesen.“
Broderick Thompson: Natürlich ist es eine Überraschung für mich. Ich wollte Vollgas geben, aber im Ziel war ich sehr überrascht. Ich bin sehr glücklich, es war ein harter Weg bis hierher. Ich hatte schon einige Verletzungen in meiner Karriere, die mich zurückgeworfen haben. Ich kann das Podium gar nicht glauben.
Daten und Fakten Ski Weltcup Saison 2021/22
1. Super-G der Herren in Beaver CreekFIS-Startliste – Super-G der Herren
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Weltcupstand Super-G Herren 2021/22Nationencup: Herrenwertung
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Der Deutsche Andreas Sander (+0,98), der sich lange über den dritten Zwischenrang freute, musste in den sauren Apfel beißen und verpasste als Vierter um 0,03 Sekunden den Sprung aufs Podest. Trotzdem ist sein Olympiaticket sicher und er kann sich gemeinsam mit Lena Dürr und Romed Baumann nach einem Quartier im Reich der Mitte umsehen. Vincent Kriechmayr (+1,02) aus Österreich, seines Zeichens amtierender Weltmeister und Disziplinenwertungssieger wurde Fünfter. Der Franzose Alexis Pinturault (+1,13) und der Wikinger Adrian Smiseth Sejersted (+1,14) waren beinahe gleich schnell und klassierten sich auf den Rängen sechs und sieben.
Andreas Sander: „Ich hoffe dass ich, eh älter ich bin, um so besser zu werden. Es war sehr schwierig und sehr selektiv. Viele waren schnell unterwegs, und viele sind auch ausgeschieden, dass muss man schon auch sagen. Schade dass ich um drei Hundertstelsekunden einen Podestplatz verpasst habe, aber trotzdem ist die Platzierung natürlich gut für das Selbstvertrauen.“
Vincent Kriechmayr: „Ich habe es definitiv unten verloren. Ein kleiner Fehler oben, hat auch schon etwas Zeit gekostet. Odermatt zeigte eine unglaubliche Fahrt. Ich muss aber sagen, das Podest wäre schon drinnen gewesen. Unten habe ich einmal geschwungen, als ob ich schon im Ziel war. Da habe ich mir zu viel Reserve gelassen. Odermatt hat es da voll runtergelassen, so gehört das. Wenn man so runterschwitzt wie ich, dann geht das nicht.“
Mattia Casse (+1,32) aus Italien reihte sich hinter dem Schweizer Justin Murisier (8.; +1,26) auf Platz neun ein. Die besten Zehn wurden vom Eidgenossen Gino Caviezel (+1,39) abgerundet. Der ÖSV-Athlet Raphael Haaser (+1,45) verpasste den Sprung unter die besten Zehn gerade einmal um sechs Hundertselsekunden. Beat Feuz (+1,52) aus der Schweiz wurde zeitgleich mit seinem Mannschaftskollegen Stefan Rogentin Zwölfter.
Raphael Haaser: „Ich bin letztes Jahr schon einige Male gute Passagen gefahren, bis auf Saalbach hat es aber nie ganz ins Ziel gereicht. So kann es jetzt gerne weitergehen. Mein Ziel ist, mich zu festigen. Super-G ist meine Lieblingsdisziplin. Es geht mir da recht leicht von der Hand. Im Riesentorlauf fuchst es mich manchmal ein bisschen, ich hoffe, dass ich das in den Griff kriege.“
Christian Walder aus Österreich und Kjetil Jansrud aus Norwegen teilten sich den 14. Platz. Die beiden, zuletzt angeführten Skirennläufer rissen jeweils 1,68 Sekunden Rückstand auf den souveränen Tagessieger Odermatt auf. Mit Urs Kryenbühl (+1,80) schwang ein weiter Swiss-Ski-Athlet auf Platz 16 ab.
Christian Walder: „Da runter bin ich bisher noch nie so gut gefahren, es ist mein bestes Ergebnis im Super-G. Heute habe ich teilweise an Stellen zu viel rausgenommen. Das Ergebnis ist okay, darauf heißt es für morgen aufbauen.“
In einem Rennen mit einigen Ausfällen sahen unter anderem der Wikinger Aleksander Aamodt Kilde, der Österreicher Max Franz, der Deutsche Romed Baumann und der Südtiroler Dominik Paris nicht das Ziel. Sie wollen es morgen besser machen; denn am morgigen Freitag geht der zweite Super-G auf nordamerikanischem Schnee von Beaver Creek über die Bühne.
Stand nach 44 Startern
Beaver Creek (USA)
– Do., 02.12.2021, 19:45 Uhr (MEZ): Super-G Herren
– Fr., 03.12.2021, 18:45 Uhr (MEZ): Super-G Herren
– Sa., 04.12.2021, 19:00 Uhr (MEZ): Abfahrt Herren
– So., 05.12.2021, 20:00 Uhr (MEZ): Abfahrt Herren
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Rennbericht für Skiweltcup.TV: Andreas Andreas Raffeiner